Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), sieht einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen vergleichsweise niedrigen Impfquoten in den neuen Bundesländern und dem hohen Zuspruch für die AfD in diesen Regionen. "Es gibt zwischen der Zustimmung für die AfD und Impfablehnung einen klaren Zusammenhang", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). "Er lässt sich nicht wegdiskutieren."
Sämtliche AfD-Funktionäre "leugnen Corona und raten vom Impfen ab". Das bedeute in der Folge, dass sich der durchschnittliche AfD-Wähler nicht impfen lasse. Da es in Ostdeutschland im Vergleich einen deutlich höheren Anteil von AfD-Wählern gebe, werde auch klar, wie es dort zu dem geringeren Impfanteil komme.
"Die allermeisten AfD-Funktionäre gehen aggressiv gegen das Impfen sowie gegen sämtliche Corona-Maßnahmen vor - ähnlich wie der frühere US-Präsident Donald Trump", so der Ostbeauftragte. Als Folge dieser Einstellungen rechnet Wanderwitz in Kürze mit erheblichen Folgen für die Kliniken. "Ich gehe davon aus, dass wir in Ostdeutschland im Herbst aufgrund der Delta-Variante eine Corona-Welle sehen werden, die das Gesundheitssystem erneut an seine Grenzen bringen wird", sagte der Regierungsbeauftragte den Funke-Blättern.
Es dürfe nicht sein, "dass ab Herbst Menschen eines vermeidbaren Todes sterben, obwohl es einen Impfschutz gäbe. Genau das wird aber passieren", prognostizierte der sächsische CDU-Politiker. Die Mehrzahl der AfD-Wählerschaft sei derzeit nicht für Argumente erreichbar.
Foto: Impfkabine, über dts Nachrichtenagentur