Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) erhöht den Druck auf die nahende Weltklimakonferenz. "Jetzt kommt es darauf an, dass die Industriestaaten ihr gemeinsames Versprechen erfüllen, 100 Milliarden Dollar pro Jahr für den Kampf gegen den Klimawandel in Entwicklungsländern zu mobilisieren", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). "Die ärmeren Staaten müssen sich auf die fest zugesagten Finanzhilfen der reicheren Länder verlassen können."
Außerdem müssten die letzten offenen Fragen im Regelwerk des Pariser Abkommens vollständig geklärt werden. "Auf dieser Basis muss es gelingen, den globalen Treibhausgasausstoß noch in den 2020ern spürbar zu senken und damit ein klimaneutrales, krisenresistenteres Zeitalter einzuleiten", sagte Schulze. "Die Technologien, das Know-How dafür haben wir. Entscheidend ist, dass die Weltgemeinschaft diesen Weg jetzt mit aller Entschlossenheit geht."
Diese Woche habe gezeigt, dass die Welt beim Klimaschutz in Bewegung gekommen sei. "Immer mehr Länder haben den Ernst der Lage verstanden und bewegen sich in die richtige Richtung", so die Ministerin. "Die USA wollen ihre Klimafinanzierung nun kräftig aufstocken. China will zumindest im Ausland kein Geld mehr in Kohlekraftwerke stecken, womit es keine relevante staatliche Finanzierung von Kohlekraftwerken in Entwicklungsländern mehr geben wird. Und die Türkei will als eines der letzten Länder das Pariser Abkommen ratifizieren." Das mache Mut für Glasgow.
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