Die SPD hat bei der Bundestagswahl zehn Sitze mehr gewonnen als die Union. Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis erreichen die Sozialdemokraten 25,7 Prozent und erhalten damit 206 Sitze. CDU (151) und CSU (45) kommen zusammen auf 196 Mandate.
Insgesamt wird der neue Bundestag laut Bundeswahlleiter 735 Sitze haben - ein neuer Rekordwert. Damit wächst er gegenüber der aktuellen Legislaturperiode (709 Sitze) noch einmal leicht. Die Wahlbeteiligung lag bei 76,6 Prozent, nach 76,2 Prozent vor vier Jahren. Die Grünen kommen im neuen Bundestag auf 118, die FDP auf 92 und die AfD auf 83 Sitze.
Die Linke verpasste mit einem Ergebnis von 4,9 Prozent knapp die Fünf-Prozent-Hürde, konnte aber drei Direktmandate gewinnen und somit über die Grundmandatsklausel einziehen. Sie kommt auf 39 Mandate im neuen Parlament. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), der als Partei nationaler Minderheiten von der Fünf-Prozent-Klausel ausgenommen ist, erhält einen Sitz. Die Regierungsbildung dürfte sich hinziehen. Regierungen sind sowohl und SPD- als auch unter Unionsführung möglich. Als realistische Koalitionen gelten ein Jamaika-Bündnis (Union, Grüne, FDP) oder eine "Ampel" (SPD, Grüne, FDP). Auch eine Fortsetzung der Großen Koalition wäre möglich, dann aber unter Führung der Sozialdemokraten.