Nach Ex-Grünenchef Jürgen Trittin übt auch die Grüne Jugend massive Kritik am Deal der Parteispitze zur Vizekanzlerschaft.
Es sei "absolut daneben, jetzt darüber zu diskutieren, wer am Ende des Prozesses irgendwann welche Regierungsämter übernehmen könnte", sagte der Bundessprecher der Grünen Jugend, Georg Kurz, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Das macht mich wirklich wütend", fügte er an die Adresse von Robert Habeck hinzu.
"Wir Grünen haben mit Annalena Baerbock das beste Ergebnis eingefahren, das wir je hatten. Wir sind die stärkste Kraft bei allen unter 30 Jahren. Es gibt den glasklaren Auftrag, unsere Kernforderungen in der nächsten Regierung umzusetzen", sagte Kurz der NOZ. Um die Vizekanzlerschaft "geht es gerade gar nicht. Wir verstehen überhaupt nicht, was das soll."
Habeck und Baerbock hatten am Montag erklärt, es gebe eine Festlegung, wer Vizekanzler werden solle, die Entscheidung bleibe aber vorerst geheim. Laut Medienberichten gibt es einen Deal zwischen den Co-Vorsitzenden, wonach Habeck den Posten bekommt, nachdem Baerbock als Kanzlerkandidatin die Erwartungen nicht habe erfüllen können. "Mag sein, dann ist es trotzdem absolut nicht sinnvoll, jetzt da drüber zu reden", sagte Kurz dazu. Zuvor hatte bereits Trittin scharfe Kritik an der Vorfestlegung an der Parteispitze geübt.