Bei der Bundestagswahl in Berlin ist es nicht nur zu zahlreichen Unregelmäßigkeiten bei der Abgeordnetenhauswahl gekommen, sondern auch bei der Stimmabgabe zur Bundestagswahl.
Das geht aus einem bislang vertraulichen Bericht der scheidenden Berliner Landeswahlleiterin an den Bundeswahlleiter hervor, der „Business Insider“ vorliegt. Demnach kam es in 94 Wahllokalen zu Problemen. Im Bundestagswahlkreis Berlin-Pankow soll es zu Wartezeiten von bis zu zwei Stunden gekommen sein, heißt es im Bericht. Auch andere Wahllokale hätten sich über die lange Dauer beschwert. Nach Auswertung von Michaelis stelle dieses Problem aber „keinen relevanten Wahlfehler“ dar, da alle Wahlberechtigten die Möglichkeit hatten, ihre Stimme abzugeben.
Auch fehlende Stimmzettel seien ein Problem gewesen, heißt es weiter: Insgesamt 73 Wahllokale wurden demnach temporär geschlossen, bis wieder ausreichend Stimmzettel verfügbar waren. 26 Wahllokale wurden für maximal 30 Minuten geschlossen, 24 Lokale waren bis zu einer Stunde zu und 18 höchstens zwei Stunden. Bei fünf Wahllokalen wisse man nicht, wie lange diese geschlossen waren.
Am Freitag berät der Bundeswahlausschuss über das Wahlergebnis. Dabei sollen auch die chaotischen Zustände in Berlin zur Sprache kommen.