Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) deutet eine Empfehlung an, bei Impfungen gegen Corona unterschiedliche Impfstoffe zu verwenden. Eine "heterologe" Auffrischimpfung sei in Bezug auf die Immunantwort genauso gut oder sogar besser als eine "homologe", teilte die EMA am Dienstag mit. Dabei sei es insbesondere wenn die ersten beiden Spritzen mit einem Vekortimpfstoff gegeben wurden vorteilhaft, den "Booster" dann mit einem mRNA-Impfstoff zu geben.
Auch bei der Grundimmunisierung sei die Mischung - zuerst ein Vektorimpfstoff und dann einen mRNA-Impfstoff - "eine aus immunologischer Sicht vorteilhafte Impfstrategie mit positivem Einfluss auf das erreichte Niveau von Schutz vor Infektionen und Krankheiten", so die EMA. Bei der Mischung verschiedener mRNA-Impfstoffe gebe es zwar noch nicht viele Daten, aber zumindest genügend, dass man diesen Ansatz auch verwenden könne - "wenn Flexibilität oder Beschleunigung der Impfkampagnen erforderlich ist", so die Amsterdamer Behörde.
Zudem zeigen die derzeit verfügbaren Daten nach Angaben der EMA, dass "eine sichere und wirksame Verabreichung einer Auffrischimpfung bereits drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung" möglich wäre - sofern ein so kurzes Intervall aus Sicht der öffentlichen Gesundheit wünschenswert ist. Es bleibe aber bei der aktuellen Empfehlung, eine Auffrischimpfung vorzugsweise nach sechs Monaten zu verabreichen. In Deutschland wird in der Regel frühestens nach fünf Monaten "geboostert". Ob bei den Folgeimpfungen derselbe oder ein anderer Impfstoff verwendet wird, hängt oft von der Verfügbarkeit ab. Vielerorts wird die Entscheidung auch den Impflingen überlassen.
Foto: Europäische Arzneimittel-Agentur, über dts Nachrichtenagentur