Die Bundesregierung richtet sich darauf ein, eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine für eine längere Dauer aufzunehmen. Beim Ukraine-Krisenkabinett am Mittwoch berieten der Kanzler und Minister die Folgen des Krieges und passten die Prognose über die Flüchtlingszahlen an, berichtet die "Bild am Sonntag". Demnach ging die Bundesregierung ursprünglich von 340.000 Menschen aus, nun wurde die erwartete Zahl an ukrainischen Vertriebenen, die in Deutschland Schutz suchen werden, auf eine Million erhöht.
Insgesamt werden nach aktuellen Schätzungen zehn Millionen Menschen vor dem Krieg aus ihrer ukrainischen Heimat fliehen. NRW-Vizeministerpräsident Joachim Stamp (FDP) forderte einen EU-Flüchtlingsgipfel: "Wir werden die Vertriebenen nur menschenwürdig unterbringen können, wenn wir sie auf viele Länder verteilen", sagte er der "Bild am Sonntag". Deutschland und Frankreich müssten "jetzt Führungsqualitäten beweisen und auf Ebene der Staatschefs zu einer internationalen Konferenz einladen, um eine solidarische Verteilung zu verabreden". Migrationsforscher Gerald Knaus drängt ebenso auf eine schnelle Verteilung der Geflüchteten mit einer Luftbrücke in Länder wie Spanien, Portugal, Frankreich, Großbritannien. "Sonst werden bis Ende März nicht eine, sondern zwei Million nach Deutschland und Österreich kommen", so Knaus.
Foto: Hilfsgüter für Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland, über dts Nachrichtenagentur