Das russische Verteidigungsministerium hat Anschuldigungen zurückgewiesen, wonach russisches Militär im Ort Butscha Zivilisten getötet haben soll. Die Vorwürfe seien eine Inszenierung Kiews.
Russland will angesichts des Vorwurfs von Kriegsverbrechen im ukrainischen Butscha für Montag eine Sitzung des Uno-Sicherheitsrats einberufen. Das schreibt der Vertreter Russlands bei den Uno, Dmitri Polanski, auf der Plattform Telegram. Bei der Sitzung solle über die "Provokation von ukrainischen Radikalen" diskutiert werden. Nach dem Abzug russischer Truppen hat die Ukraine nach eigenen Angaben in der Region um die Hauptstadt Kiew die Leichen von insgesamt 410 Bewohnern geborgen. "Das ist eine Hölle, die dokumentiert werden muss, damit die Unmenschen, die sie geschaffen haben, bestraft werden", schrieb die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Sonntagabend auf Facebook.
Russland weist die Anschuldigungen zurück:
"Alle vom Kiewer Regime veröffentlichten Fotos und Videos, die von angeblichen 'Verbrechen' russischer Soldaten in der Stadt Butscha in der Region Kiew zeugen, sind eine weitere Provokation", hieß es in einer Erklärung. Das Ministerium wies darauf hin, dass zu dem Zeitpunkt, als die russischen Streitkräfte in dem Ort stationiert gewesen waren, kein einziger Anwohner Opfer von Gewalttaten wurde.
"Die Anwohner konnten sich frei in der Stadt bewegen und das Mobilfunknetz nutzen. Sie konnten den Ort in Richtung weißrussischer Grenze im Norden freizügig verlassen. Die russischen Soldaten hätten 452 Tonnen humanitäre Hilfe an die Zivilbevölkerung in der Region Kiew geliefert und verteilt. Gleichzeitig wurden die südlichen Außenbezirke der Stadt, einschließlich der Wohngebiete, rund um die Uhr von ukrainischen Truppen mit großkalibriger Artillerie, mit Panzern und Mehrfachraketenwerfern beschossen."
Wichtig sei dabei vor allem die Tatsache, dass alle russischen Einheiten bereits am 30. März, dem Tag nach der Gesprächsrunde zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei, vollständig aus Butscha abgezogen worden waren. Auch der Bürgermeister Anatoli Fjodoruk habe in seiner Videoansprache am 31. März keine erschossenen Einheimischen mit gefesselten Händen auf den Straßen gemeldet.