Im August berichtete der Spiegel in einer bewegenden Story über das tote Flüchtlingsmädchen Maria aus Syrien. Nun räunt das Blatt ein, dass die Geschichte möglicherweise frei erfunden war.
Der „Spiegel“ hat nach Recherchen „in eigener Sache“ Fehler eingeräumt. Es geht um Berichte aus dem August über ein angeblich gestorbenes Flüchtlingskind an der griechischen EU-Außengrenze. Es deute „manches“ darauf hin, dass der Todesfall erfunden sei, räumt das Blatt jetzt ein.
Im Kern geht es um den Vorwurf, dass griechische Behörden den angeblichen Tod des Kindes, genannt Maria, auf griechischem Staatsgebiet hätten verhindern können. Flüchtlinge hatten „Spiegel“-Journalisten ein Handyfoto eines Kindes zukommen lassen, dass bleich aussah und mit geschlossenen Augen auf dem Boden lag.
Ergebnis der Nachforschungen des „Spiegel“: „Auch wenn ein letztgültiger Beleg fehlt, deutet doch manches darauf hin, dass einige der Geflüchteten den Todesfall in ihrer Verzweiflung erfunden haben könnten. Möglicherweise dachten sie, dass sie dann endlich gerettet würden.“
Pikant ist die Veröffentlichung des Eingeständnisses der Fehler: Freitagabend, ein Abend vor Silvester. Reaktionen gab es deshalb kaum.