Rund 40 zum Teil äußerst gewalttätige Personen haben am frühen Freitagmorgen, 17. Februar, Polizeieinsatzkräfte in Trier-West zum Teil mit Eisenstangen, Besen, Schaufeln und Glasflaschen angegriffen.
Polizeibericht:
Eine Polizeibeamtin und vier Polizeibeamte mussten sich verletzt in verschiedenen Trierer Krankenhäusern in ärztliche Behandlung begeben. Sie wurden zwischenzeitlich nach ambulanter Behandlung aus den Kliniken entlassen und haben ihren Dienst beendet. Kurz nach Mitternacht war eine Streifenwagenbesatzung der Polizeiinspektion Trier zu einer Körperverletzung in einer Diskothek in Trier-West gerufen worden. Aufgrund der aufgeheizten Stimmung und des hohen, teils alkoholisierten Besucheraufkommens am Einsatzort begaben sich mehrere Funkstreifenwagen dorthin.
Während der Sachverhaltsaufnahme begannen einige der umstehenden Personen, die eingesetzten Kräfte anzugreifen. Die Beamten konnten den Angriff mit massiver Kraftanstrengung unter Einsatz von Pfefferspray abwehren. Etwa zeitgleich rotteten sich etwa 40 Personen zusammen, um gegen die Beamten vorzugehen. Dabei attackierten und bewarfen sie die Einsatzkräfte mit Eisenstangen, Glasflaschen, Besen und Schaufeln. Ein Mann schleuderte einen Einkaufswagen, den er offenbar auf dem Platz vor der Diskothek gefunden hatte, in Richtung der Beamten. Für die Einsatzkräfte, die zahlenmäßig unterlegen waren, entstand so eine lebensgefährliche Situation, woraufhin ein Beamter zwei Warnschüsse in die Luft abgab. Daraufhin beruhigte sich die Lage, sodass die polizeilichen Maßnahmen weitergeführt und die verletzten Beamten aus dem unmittelbaren Einsatzort evakuiert werden konnten.
Ein 42-Jähriger und ein 21-Jähriger aus Trier wurden in Gewahrsam genommen. Weitere mutmaßliche Angreifer sind flüchtig. Die Polizei hat noch in der Nacht umfangreiche Ermittlungen wegen des Verdachts auf Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, schweren Landfriedensbruchs und versuchter Gefangenenbefreiung aufgenommen und bittet Zeugen, die Angaben zu dem Geschehen machen können oder Videoaufnahmen von dem Einsatz haben, sich mit der Polizeiinspektion Trier, Telefon 0651/9779-5210 in Verbindung zu setzen.
"Einen solchen Gewaltausbruch gegen Einsatzkräfte habe ich in meiner Zeit als Leiter der Polizeiinspektion Trier noch nicht erlebt," sagt Polizeidirektor Christian Hamm, "es hat sich eine Gruppe von Gewalttätern regelrecht zusammengerottet, um die Polizei lediglich aufgrund ihrer Anwesenheit anzugreifen und zu verletzen. Im Ergebnis musste ich eine Beamtin und vier Beamte aus dem Krankenhaus in Empfang nehmen, die ihren Dienst aufgrund von Verletzungen nicht mehr fortsetzen konnten."