Die »Bild« erwägt offenbar die Einstellung seines bekanntesten TV-Formats. Wie es aus dem Axel-Springer-Verlag heißt, soll der Talk »Viertel nach Acht« beendet werden.
Grund sei die Entscheidung der neuen Chefredaktion unter Vorsitz von Marion Horn, das TV-Angebot weiter zu kürzen. Der damalige Chefredakteur Julian Reichelt hatte »Bild« ab 2021 ins Fernsehen gebracht, der Erfolg von Bild TV blieb stets unter den Erwartungen. Ein »Bild«-Sprecher will das Talkshow-Ende nicht bestätigen, das Format sei derzeit »regulär« in der Sommerpause. Man nutze die Zeit, die Bewegtbildstrategie »grundlegend weiterzuentwickeln«, um neue Zielgruppen und größere Reichweite zu gewinnen.
Intern heißt es, das Ende des Formats sei besiegelt, niemand rechne mit einer Rückkehr. Gleichzeitig will sich »Bild« von weiteren Mitarbeitern mit befristeten Verträgen trennen, wie ein Sprecher bestätigt: Es gebe derzeit »keine Zeitverträge«, die »Bild« entfristet hätte. Damit löst der Verlag auch ein Problem, das in der Redaktion seit Monaten für Missstimmung sorgt: Bei »Bild« arbeitete bis zuletzt Reichelts Verlobte als Reporterin, was intern als Interessenkonflikt gesehen wurde. Der Ex-Chefredakteur befindet sich in einem Rechtsstreit mit seinem früheren Arbeitgeber, außerdem betreibt er einen YouTube-Kanal, der sich an ein ähnliches Publikum wie Bild TV richtet. Nun wurde der Vertrag der Journalistin nach SPIEGEL-Informationen nicht verlängert, ein Sprecher bestreitet einen Zusammenhang.