Für einen drei Stunden früheren Heimflug nach Berlin ließ Außenministerin Baerbock Luftwaffen-Piloten mit einem extra Regierungsflugzeug einfliegen. Der Jet flog dann leer zurück.
Berlin. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) steht in der Kritik, weil sie bei einer Dienstreise für eine frühere Rückkehr nach Berlin Piloten extra mit einem zweiten Regierungsflugzeug einfliegen ließ. Bei ihrer Reise nach Marokko und Dänemark wurde in Kopenhagen der letzte Programmpunkt kurzfristig gestrichen. Daraufhin beantragte nach Informationen von BILD am SONNTAG das Protokoll des Auswärtigen Amtes bei der Flugbereitschaft des Bundesverteidigungsministerium
Allerdings durfte die A-340-Crew in Kopenhagen diesen Flug wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten für Piloten nicht ausführen. Daraufhin musste eine neue A-340-Flugbesatzung mit einem zweiten Regierungsflieger von Köln nach Kopenhagen (Luftlinie 645 Kilometer) eingeflogen werden, um die vom Auswärtigen Amt gewünschte frühere Abflugzeit erfüllen zu können.
Der zweite Regierungsflieger kehrte leer nach Köln zurück, der A-340 brachte Baerbock und ihre Delegation knapp drei Stunden früher ins 356 Kilometer entfernte Berlin.
Das Außenministerium bestätigt „den Wegfall eines Termins in Kopenhagen“. Gegenüber BILD am SONNTAG hieß aus dem Baerbock-Haus: „Die Flugbereitschaft stellte sicher, dass die Delegation rechtzeitig für Anschlusstermine der Ministerin nach Berlin zurückkehren konnte.“ Um welche Termine es sich dabei handelte, teilte das Ministerium auf Nachfrage nicht mit. Nach BamS-Informationen waren es ein regierungsinternes Telefonat und eine parteiinterne Videokonferenz.
Kritik kommt von der Union, weil Baerbock zu Amtsbeginn angekündigt hatte, klimafreundlicher reisen zu wollen. CSU-Generalsekretär Martin Huber sagte BILD am SONNTAG: „Typisch grüne Doppelmoral: Steuern für Flugtickets erhöhen, Klimaschutz predigen und dann die Flugbereitschaft für den persönlichen Komfort ausreizen. Das geht gar nicht.“ Der CDU-Abgeordnete Philipp Amthor riet Baerbock: „Das nächste Mal sollte die Ministerin ein paar Akten oder ein Buch übers Völkerrecht lesen und auf ihren planmäßigen Rückflug warten.“