Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei seiner Rede zur traditionellen Militärparade zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland im Gegensatz zu den Vorjahren auf Drohungen gegen den Westen verzichtet. Putin warf dem Westen am Donnerstag in Moskau allerdings vor, die "Wahrheit" über den Zweiten Weltkrieg zu "verzerren". So würden "Mahnmale an die wahrhaftigen Helden" zerstört. Putin sprach auch von "Revanchismus" und davon, dass der Westen die "heutigen Nationalsozialisten oder Nazis" unterstütze, was "neue regionale Konflikte" entfache.
Der Westen würde gerne "die Lehren des Zweiten Weltkrieges vergessen", so Putin. Ohne die Alliierten zu erwähnen, sagte er, dass das "Schicksal der Menschen" damals in großen Schlachten bei Moskau und bei Leningrad entschieden worden sei. Er sagte allerdings auch, dass man die "Bedeutung der zweiten Front" nicht verschmälere und "die Tapferkeit aller Krieger in der Anti-Hitler-Koalition" ehre. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg sagte der russische Präsident nicht viel Neues. Er erwähnte in wenigen Worten zu dem Thema, dass Russland gerade eine "schwierige, kritische Zeit" durchlebe. Die Kämpfer im Ukraine-Krieg bezeichnete er dabei als "Helden", hinter denen sich angeblich "ganz Russland" vereine.
Foto: Wladimir Putin (Archiv), über dts Nachrichtenagentur