Nach den erneuten Störaktionen der "Letzten Generation" an mehreren Flughäfen sieht der Flughafenverband ADV eine "Mitverantwortung" in der medialen Berichterstattung. "Bei den Aktionen sind gleich Reporter mit dabei, um Bilder zu schießen und Artikel zu schreiben", so der Verband am Donnerstag. Es sei "eine Gradwanderung für jeden Journalisten", aber die Störer erhielten mit jeder Aktion viel Aufmerksamkeit. Davon lebe die "Letzte Generation".
Da niemand mehr über eine blockierte Straßenkreuzung berichte, würden Flughäfen "zur medialen Schaubühne". sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel sprach mit Blick auf die Störaktionen an den Flughäfen Berlin-Brandenburg, Stuttgart, Nürnberg und Köln-Bonn von einem "konzertierter Akt der kriminellen Erpressung". Es sei kein friedlicher Protest und es gehe auch nicht um vermeintlich höhere Ziele. "Das sind böswillige Eingriffe in den Luftverkehr und in die Persönlichkeitsrechte eines jeden Reisenden, der seinen Flug nicht planmäßig antreten kann", so der Hauptgeschäftsführer. D
er Kabinettsbeschluss vom 17. Juli zur Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes müsse umgehend durch den Bundestag beschlossen werden. "Diese Strafbarkeitslücke bei der Verfolgung von Eindringlingen muss geschlossen werden", sagte Beisel, der zugleich die Sicherheitskonzepte der Flughäfen verteidigte. Auch am Donnerstagmorgen habe sich das mehrstufige Sicherheitskonzept der Flughäfen gegen Eindringlinge bestätigt, so der ADV. Die Zaunanlagen seien davon ein Baustein. Entscheidend seien die Anlagen zur Detektion der Störer und dass die Alarmketten funktionierten und dass der Flugverkehr unmittelbar eingestellt werde. "Dies war in der Vergangenheit und auch heute an den betroffenen Standorten der Fall", so Beisel. "Die Melde- und Alarmketten funktionieren zuverlässig."
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