Calin Georgescu, der Sieger der annullierten Präsidentschaftswahl in Rumänien, wurde am Mittwoch unter dubiosen Umständen verhaftet.
Polizeibeamte nahmen den Wahlsieger Georgescu während der feierlichen Vorstellung seiner erneuten Kandidatur fest – ein symbolträchtiger Moment, der das Land erschütterte. Videos zeigen, wie Georgescu, umringt von Polizisten, mit entschlossenem Blick das Gebäude der Staatsanwaltschaft betritt. Die Festnahme erfolgte abrupt in Bukarest, direkt aus seinem Fahrzeug heraus.
Die Krise in dem EU-Mitgliedstaat spitzt sich damit zu. Georgescu hatte am 24. November überraschend die erste Runde der Präsidentenwahl gewonnen – ein Triumph, der jedoch schnell von schweren Vorwürfen überschattet wurde. Die rumänischen Geheimdienste warfen Russland Wahlkampfeinmischung vor, woraufhin die Wahl annulliert und für den 4. Mai neu angesetzt wurde.
Doch die Ermittlungen gegen Georgescu liefen bereits seit Dezember 2024 – wegen mutmaßlich undurchsichtiger Wahlkampffinanzierung. Am Mittwoch folgte eine landesweite Razzia: Wohnungen seiner Unterstützer wurden durchsucht. Sein Parteivorsitzender, George Nicolae Simion, reagierte empört und sprach von „totalitären Reflexen“ der Behörden. Georgescu sei ein Opfer politischer Verfolgung.