Unternehmen, die ihre Lebensmittel zu aufwändig verpacken, sollen nach Willen der Grünen mit einer Extra-Gebühr bestraft werden.
"Wir wollen höhere Entsorgungspreise für Produkte, die unnötig oft mehrfach verpackt sind", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Oliver Krischer dem Nachrichtenmagazin Focus.
Demnach sollen Hersteller für die Entsorgung ihrer Verpackungen (Grüner Punkt) künftig keinen Einheitssatz mehr bezahlen, sondern je nach Umfang und Beschaffenheit der Verpackung differenzierte Sätze.
Wer Verpackungen aus Recyclingmaterial verwendet, soll demnach sogar weniger Müllgebühr bezahlen. Die Grünen wollen ihr Konzept im Fall einer Regierungsbeteiligung nach der Bundestagswahl umsetzen.
Peter Feller, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, warnt dagegen vor einer neuen Gängelung der Branche: "Das ist kontraproduktiv", sagte er dem Focus, "der Kostendruck auf die Hersteller würde sich zusätzlich verschärfen."
Das geltende Verpackungsgesetz biete bereits ausreichend finanzielle Anreize, Verpackungen ökologischer zu machen. Wie weit eine "Strafgebühr" Lebensmittel verteuern würde, sei nicht abzusehen.
Foto: Einkaufsregal in einem Supermarkt, über dts Nachrichtenagentur