Wenn's von der SPD kommt, ist's halb so schlimm: Medien und "Sprachwissenschaftler" relativieren Nahles "ab morgen kriegen sie in die Fresse."
Der Sprachwissenschaftler Thomas Niehr tritt der Skandalisierung von Andrea Nahles' "Fresse"-Spruch entgegen. Die neue Fraktionsvorsitzende der SPD hatte am Mittwoch gesagt, die Union werde von nun an von der SPD "in die Fresse" bekommen.
Den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Märkische Oderzeitung, Südwest Presse) sagte Niehr, Nahles habe durch "ihre Gestik und Mimik, durch ihr Lachen angedeutet, wie die Aussage gemeint war: scherzhaft".
Der Spruch sei "taktisch sicherlich nicht sehr klug" gewesen, ergänzte Niehr. "Ich kann gut verstehen, dass man versucht, diese Äußerung zu instrumentalisieren."
Die Äußerung sei aber kein Symptom für die Verrohung der politischen Kultur, so Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft "Sprache in der Politik".
Diese sieht er woanders: "Ich denke da an den AfD-Sprachgebrauch." Beispielhaft nennt er Alexander Gaulands Forderung, die Integrations-Staatssekretärin Aydan Özoguz zu "entsorgen".