Die Parteien einer möglichen Jamaika-Koalition sinken zwei Wochen nach der Bundestagswahl in der Zustimmung der Bürger.
Union, Grüne und FDP verlieren gegenüber der Vorwoche jeweils einen Zähler im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich für "Bild am Sonntag" erhebt.
CDU/CSU kommen nun auf 32 Prozent, die FDP erreicht Prozent 10 und die Grünen 9 Prozent.
Leicht profitieren kann die SPD. Sie steigt auf 22 Prozent (Plus 1).
Die AfD liegt nach wie zuvor bei 12 Prozent, die Linke bleibt unverändert bei 10 Prozent.
Auf die sonstigen Parteien entfallen 5 Prozent (Plus 2).
Eine Mehrheit von 52 Prozent glaubt, dass eine Jamaika-Koalition gut für die Umwelt sein wird. 34 Prozent glauben das nicht. 14 Prozent waren sich unsicher oder haben keine Angabe gemacht.
Schulz: Auch bei Scheitern von "Jamaika" keine neue "GroKo"
Der SPD-Vorsitzende Martin Schulz hat eine Neuauflage der Großen Koalition auch für den Fall ausgeschlossen, dass die Jamaika-Verhandlungen scheitern. "Unsere Rolle ist die Opposition. Dabei wird es bleiben", sagte Schulz der "Bild am Sonntag".
"Die GroKo ist abgewählt worden. CDU, CSU und SPD haben zusammen 14 Prozentpunkte verloren." Vor dem Gipfel von CDU und CSU am heutigen Sonntag griff der SPD-Chef die Union scharf an.
Der Streit zwischen den Schwesterparteien sei "ein Ding aus dem Tollhaus", so Schulz. "CDU und CSU treten als Fraktionsgemeinschaft im Bundestag auf, sind aber in Wirklichkeit verfeindete Parteien. Dass so etwas in Deutschland möglich ist, macht mich fassungslos."
Trotzdem zeigte sich Schulz davon überzeugt, dass eine Jamaika-Koalition gebildet werde: "CDU und Grüne haben im gesamten Wahlkampf ihren Wunsch nach Schwarz-Grün zu erkennen gegeben. Die FDP sieht sich zumindest auf Bundesebene als der natürliche Partner der Union."
Als Jamaika-Koalition will Schulz ein Bündnis aus Union, FDP und Grünen jedoch nicht bezeichnen. "Was hat dieses schöne Land damit zu tun? Das ist eine schwarze Ampel. Also eigentlich eine Schwampel. Ich glaube, dieser Begriff wird die Arbeit dieser Koalition auch inhaltlich am besten beschreiben."
Foto: Wahlplakate von FDP und CDU, über dts Nachrichtenagentur