Jahrestag Breitscheidplatz: Bundeskriminalamt sieht "nach wie vor hohe Terrorgefahr". BKA-Chef Münch: Sicherheitsbehörden haben dazu gelernt.
Auch ein Jahr nach dem Terroranschlag auf den Berliner Breitscheidplatz ist die Terrorgefahr in Deutschland unverändert hoch. Darauf hat der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA) Holger Münch hingewiesen. Münch sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch): "Die Gefahr durch den islamistischen Terrorismus ist nach wie vor hoch." Doch die Behörden hätten dazu gelernt: "Die Sicherheitsbehörden in Deutschland sind wachsam und schlagkräftig. Wir haben unsere Lehren aus den Anschlägen im vergangenen Jahr gezogen."
So habe man eine Reihe von Maßnahmen in Angriff genommen. Dazu gehörten etwa neue Strukturen bei der Risikoeinschätzung von islamistischen Gefährdern im Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrum, eine bessere internationale Zusammenarbeit und die Modernisierung der polizeilichen IT. Zudem seien zusätzliche Stellen zugesagt worden. Der BKA-Präsident fügte hinzu: "Bei allen Maßnahmen gilt allerdings: Eine hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben." Münch betonte aber: "Die deutschen Sicherheitsbehörden tun alles, um Anschläge zu verhindern." So seien in diesem Jahr drei Anschläge verhindert worden.