Die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, wirft Kirchen „gleiche unrühmliche Rolle wie im Dritten Reich“ vor.
Wenige Tage vor Weihnachten kritisiert die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, die Kirchen in Deutschland in ungewöhnlich scharfem Ton. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus erklärte Weidel: „Wir wissen mittlerweile, dass die Amtskirchen, egal ob evangelisch oder katholisch, durch und durch politisiert sind. Die Trennung von Staat und Kirche wird nicht mehr eingehalten. Damit spielen weite Teile der Kirchen bis auf wenige Ausnahmen genau die gleiche unrühmliche Rolle, die sie auch im Dritten Reich gespielt haben.“
Weidel ging mit der Äußerung auf Kritik des evangelischen Bischofs Markus Dröge ein, der im Sommer gesagt hatte, dass es ein Glaubwürdigkeitsproblem gebe, zugleich Christ und AfD-Mitglied zu sein. Weidel sagte, sie könne diese Aussage „vor dem Hintergrund seiner Gedankenwelt nachvollziehen“.
Zugleich betonte die AfD-Fraktionschefin gegenüber Focus, die AfD sei „die einzige christliche Partei, die es noch gibt“. Der CDU sprach sie das Christliche dagegen indirekt ab. „Das C bei der CDU ist ab absurdum geführt worden. Christliche Werte spielen dort keine Rolle mehr“, sagte Weidel. Dagegen gebe es „mit den Christen in der AfD eine sehr große und starke Vereinigung von Gläubigen in einer Partei“.