Wenn die Deutschen ihre Bundeskanzlerin oder ihren Kanzler direkt wählen könnten, wäre die Entscheidung eindeutig: Angela Merkel liegt mit einer Zustimmung von derzeit 47 Prozent seit Monaten nahezu unverändert weit vorn.
Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage für das sogenannte "Trendbarometer" von RTL und n-tv. Martin Schulz würden in dieser Woche nur noch 15 Prozent der Bundesbürger wählen.
Nicht einmal die Hälfte der SPD-Anhänger (46 Prozent) würde sich im Fall einer Kanzlerwahl für Schulz entscheiden, 90 Prozent der Unions-Anhänger würden für Merkel votieren. 38 Prozent der Wahlberechtigten würden sich für keinen von beiden entscheiden.
Bei der Frage nach der politischen Kompetenz der Parteien trauen nur noch 7 Prozent der Bundesbürger der SPD zu, sie könne mit den Problemen in Deutschland am besten fertig werden. Das ist ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche und der niedrigste Wert seit einem Jahr.
Den Unionsparteien trauen unverändert 27 Prozent der Deutschen Problemlösungs-Kompetenz zu, 53 Proent der Befragten halten keine Partei für hinreichend kompetent. Nur ein Drittel der Deutschen (33 Prozent) ist der Überzeugung, Schulz sei noch der richtige Parteichef.
50 Prozent dagegen urteilen: "Nein, ein anderer wäre besser geeignet." Auch von den SPD-Wählern lehnen inzwischen 45 Prozent Schulz ab – nur eine hauchdünne Mehrheit von 46 Prozent der SPD-Wähler hält Schulz für den richtigen Mann an der Parteispitze.
58 Prozent der SPD-Abwanderer – also jenen, die im September letzten Jahres noch sozialdemokratisch gewählt haben, dies aber heute nicht mehr tun würden – halten Schulz für ungeeignet. Von denjenigen, die den jetzigen SPD-Chef für ungeeignet halten, würden jeweils 20 Prozent am liebsten Andrea Nahles oder Sigmar Gabriel als Vorsitzende sehen.
Von den SPD-Wählern würden 23 Prozent Nahles den Vorzug geben, 20 Prozent sind für Gabriel. Auf den weiteren Plätzen als denkbare Schulz-Nachfolger: Olaf Scholz (12 Prozent), Malu Dreyer (11 Prozent), Manuela Schwesig (6 Prozent), der Juso-Chef Kevin Kühnert (5 Prozent) und Thorsten Schäfer-Gümbel (2 Prozent).
Foto: Martin Schulz am 24.09.2017, über dts Nachrichtenagentur