Nach der Twitter-Engleisung des Suhrkamp-Verlags wegen Äußerungen des Bestseller-Autors Uwe Tellkamp ziehen erste Schriftsteller-Kollegen Konsequenzen. Klaus-Rüdiger Mai kündigt die Zusammenarbeit. Unterdessen geht die Medienhatz gegen Tellkamp weiter.
Klaus-Rüdiger Mai, Dramaturg und Schriftsteller:
Aus gegebenem Anlass und nach reiflichem Überlegen habe ich dem Verleger des Suhrkamp Verlages, Thomas Spaar, folgende e-mail geschrieben:
„Sehr geehrter Herr Sparr,
nach der Entgleisung des Verlages in Sachen Uwe Tellkamp scheint der vormals renommierte Suhrkamp Verlag sich zu einem Parteiverlag zu entwickeln. Linkes Denken mag sich darin ausdrücken, liberales hingegen nicht, denn dieses Denken findet sich in dem Voltaire zugeschriebenen Apercu: ich bin zwar nicht Ihrer Meinung, aber ich werde alles tun, damit sie Ihre Meinung frei äußern (und publizieren) können. Sie haben sich gegen die Vielfalt und für die politische Einfalt entschieden. Ich sehe nicht und glaube auch nicht, wie ein kritischer Essay, wie ich ihn projektiert habe, bei Ihnen erscheinen kann. Ich ziehe hiermit meinen Vorschlag zurück. Er wird andernorts und mit mehr Recht erscheinen.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Rüdiger Mai"
Medien gegen Tellkamp
Im „Dresdner Dichterstreit“ zum Thema Meinungsfreiheit zwischen Uwe Tellkamp und Durs Grünbein mischt sich nun der SZ-Kolumnist Andreas Weller der „Sächsische Zeitung“ ein und unterstellt dem Schriftsteller Tellkamp Verleumdung.
Dr.-Ing. Rolf Weigand, hochschulpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, kommentiert:
„Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Getreu nach George Orwell ‚Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen‘.
Daher verwundert es mich sehr, mit welcher medial-verbalen Aggressivität die Sächsische Zeitung in der Kolumne von Weller Herrn Tellkamp angreift und ihm Verleumdung vorwirft.
Tellkamp hat Recht, wenn er meint, dass die übergroße Mehrheit der Asylbegehrer aus wirtschaftlichen Gründen flieht und nicht, weil es politisch Verfolgte sind.
Auch wenn es den linken Mainstream-Medien schwerfällt, das gescheiterte Bevölkerungsexperiment der CDU-Regierung einzugestehen, so sollte das Wort ‚Verleumdung‘ mit Bedacht gewählt werden.
Die Intoleranz gegenüber Andersdenkenden ist im linken Meinungsspektrum weit verbreitet.
Der SZ-Schreiber setzt nun das Zeichen: Ihr könnt über Tellkamp herfallen, er ist zum medialen Abschuss freigegeben.“