Seit 2010 fast verzehnfacht: Die Arbeitsagentur hat im vergangenen Jahr rund 343 Millionen Euro Kindergeld ins Ausland überwiesen.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat im Jahr 2017 rund 343 Millionen Euro Kindergeld an Konten im Ausland gezahlt. Damit haben sich die Kindergeldzahlungen ins Ausland seit 2010 (35,8 Millionen Euro) fast verzehnfacht. Das berichten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland unter Berufung auf Zahlen der BA aus einer kleinen Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion.
Nach geltendem Recht haben EU-Ausländer für die Dauer ihres Arbeitsaufenthaltes in Deutschland Anspruch auf Kindergeld - auch wenn der Nachwuchs in einem anderen Land lebt.
Es wird von massenhaften Schein-Arbeitsverhältnissen ausgegangen, die einzig das Ziel haben, Kindergeld ins Ausland abzuzocken, wobei Behörden oftmals nicht in der Lage sind zu überprüfen, ob die Kinder wirklich existieren.
Grünen-Politikerin Dörner: Diskussion über Kindergeld auf Auslandskonten „unnötig und schädlich“
Die Grünen halten eine Diskussion über die Zahlung von Kindergeld auf Auslandskonten für „unnötig und schädlich“. Eine solche Debatte gehe „der AfD auf den Leim, die nur darauf abzielt, Stimmung gegen ausländische Mitbürger und die EU zu machen“, sagte Katja Dörner, stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag sowie Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik, der „Berliner Zeitung“.
„Menschen aus EU-Ländern, die hier leben, in der Regel hier arbeiten und Steuern zahlen, bekommen Kindergeld“, sagte Dörner. Das sei „eine faire, klare und transparente Regelung und zudem EU-konform“. Die Grünen-Politikerin fügte hinzu: „Es ist schäbig, so zu tun, als würden hier Steuergelder verplempert. An dieser Regelung sollte nicht gerüttelt werden."