Um Vorurteile und Vorbehalte gegen den Islam abzubauen, fordern Grüne bundesweite Scharia-Kurse an Volkshochschulen. Zahlen soll das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Katrin Göring-Eckart: "Ohne Islam ist's langweilig".
Zwei Frauen, sechs Kinder und die Drittfrau im Anflug: Eine SPIEGEL Reportage über die Vielehe eines Syrers sorgte für Empörung. Ahmad A. lebt mit seinen beiden Frauen (die zweite wurde mit 13 defloriert) im hübschen Einfamilienhaus in Pinneberg. Er ist sichtbar zufrieden. Einziges Problem: Für die Drittfrau fehlt noch ein Schlafzimmer.
Ahmad A. ist Analphabet. Arbeiten will er nicht, Deutsch lernen auch nicht. Das Geld kommt aus dem Automaten, wie der Mann vor der Kamera kundtut. Kein Einzelfall.
Für den normalen deutschen Steuerzahler ist das zwar schwer vorstellbar, für die beiden Frauen und ihren gemeinsamen Ehemann aber traditionell normal.
Um mehr Verständnis für die Neubürger und ihre kulturellen Eigenarten zu fördern, fordern die Grünen jetzt flächendeckende Scharia-Kurse an Volkshochschulen. Speziell ausgebildete Imame sollen den Deutschen die Angst vor der Islamisierung nehmen.
Die Grüne Parteivorsitzende Annalena Baerbock will "einen Islam zum Anfassen". Spezialkurse an Volkshochschulen sollen jedem Bürger die Möglichkeit geben, sich über den Islam hautnah zu informieren.
Baerbock veranschlagt die Kosten für solche Kurse insgesamt auf 1,5 Milliarden Euro. Zahlen soll das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). "Das Amt zahlt derzeit 30 Mrd. pro Jahr für Flüchtlinge, da sind die Kosten für die Kurse nur ein Tropfen auf den heißen Stein", so die Grüne Parteivorsitzende.
Erste Kurse schon ab Juni
Den Anfang macht die Volkshochschule in Dresden mit ihrem Kurs "Kopftuch und Hijab - Kleiderordnungen im Islam". Die Lehrveranstaltung startet am 11.06.2018, Dauer 19:00 - 21:15 Uhr. Hier kann jede Frau mal in eine Burka schlüpfen und testen, wie sich das von Innen anfühlt. Auch das Tragen von Tschador, Hidschab und sonstiger islamischer Frauenverhüllungen stehen auf dem Kursplan.
Weitere VHS-Kurse sind in Planung - u.a.:
- Polygamie im Orient: Vor- und Nachteile
- Kinderehen - besser als ihr Ruf?*
- Problemzone Heim und Herd - Wie geht das mit zwei Fauen?*
- Der Ehrenmord - im Spiegel der Geschichte (Fallbespiele)**
- Projektil & Wunde - wie gefährlich sind Islamisten wirklich?**
- Steinigungen - nur als letztes Mittel?
*)= geeignet für Mädchen ab 12 Jahren
**)= erst ab 18 Jahren
Begleitet wird die VHS-Aktion redaktionell vom SPIEGEL. Dort sollen z.B. die Vorteile islamischer Kopfbedeckungen gerade beim Sport herausgestellt werden. So nahm Nike kürzlich eine Sport-Burka ins Sortiment auf. Bento schreibt: Der "Nike Pro Hijab" besteht aus stark atmungsaktivem Material – und reduziert dadurch extremes Schwitzen der Sportlerinnen.
Göring-Eckart: "Ohne Islam ist's langweilig"
Katrin Göring-Eckart bewertete die VHS-Islam-Initiative als rundum positiv: "Islam endlich verständlich. Integration für Deutsche". Die Grüne Frontfrau weiter: " Was wir brauchen, sind mehr Kurse und Angebote zum Thema. Nur so lassen sich Vorurteile abbauen". Man solle bei den VHS-Kursen nicht nur auf's Geld schauen, sondern auch auf den positiven Effekt.
Zum Thema Islam und Moscheen sagte Göring-Eckart im ARD-RBB „Radio eins“ Interview: „Natürlich gehört der Islam zu Deutschland, und natürlich gehören Muslime zu Deutschland. Und ich finde, darüber können wir ganz schön froh sein. Es wäre sehr langweilig, wenn wir nur mit uns zu tun hätten.“