Der Chefunterhändler der EU-Kommission für den Brexit, Michel Barnier, hat Großbritannien zum Verbleib in Binnenmarkt und Zollunion aufgerufen. "Das ist die einzige Option, die reibungslosen Handel ohne Kontrollen ermöglicht.
Bei allen anderen Optionen wird es Kontrollen geben", sagte Barnier der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe) und weiteren europäischen Blättern.
Die britische Premierministerin Theresa May hat einen Verbleib in Binnenmarkt und Zollunion wiederholt ausgeschlossen. "Wenn Großbritannien sich entscheidet, seine roten Linien zu verändern, werden auch wir unsere Positionen verändern. Wir bleiben offen. Es gibt keine Dogmen", betonte Barnier. Nicht verhandelbar seien nur die Integrität des Binnenmarktes und die Unteilbarkeit der "vier Freiheiten".
Sie regeln den freien Verkehr von Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital in der EU. Beim EU-Gipfel im März hatten die Staats- und Regierungschefs der 27er-EU in Aussicht gestellt, ihre Positionen zu "überdenken", sollten die Briten einzelne ihrer roten Linien streichen.
Dies wäre, wie Barnier nun klar machte, auch nach dem Brexit Ende März 2019 noch möglich. In diesem Zusammenhang verwies er darauf, dass Großbritannien für eine Übergangsphase bis Ende 2020 noch Teil von Zollunion und Binnenmarkt bleibt.
Foto: Houses of Parliament mit Big Ben, über dts Nachrichtenagentur