Die Bundesregierung will Kinder deutscher IS-Frauen in die Heimat zurückholen. Das geht aus einem internen Bericht des Bundesinnenministeriums hervor, über den die "Bild am Sonntag, 1. Mai Ausgabe" berichtet.
Ihm zufolge sollen die Kinder nach Rückkehr von Angehörigen und sozialen Einrichtungen betreut und "deradikalisiert" werden.
Laut Bericht sollen sich mindestens 270 Frauen mit deutschem Pass und ihren Kindern in den Kampfgebieten in Syrien oder im Irak aufhalten. Rund 50 Prozent der Kinder sind Geheimdiensterkenntnissen zufolge im Bürgerkriegsgebiet geboren.
Insgesamt 980 "deutsche" Islamisten haben den IS bei Kampfhandlungen unterstützt. Von ihnen sind rund 170 getötet worden. Etwa ein Drittel ist nach Deutschland zurückgekehrt. Die Kinder der deutschen IS-Frauen sind rechtlich gesehen deutsche Staatsbürger.
Der Parlamentarische Innen-Staatssekretär Günter Krings sagte der "Bild am Sonntag", dass beim G7 Innenministertreffen die deutsche Linie im Umgang mit Rückkehrern auf großes Interesse gestoßen sei.
Sie beinhalte "Strafverfolgung vor Ort und in Deutschland, individuelle Gefahreneinschätzung vor allem bei Rückkehr deutscher Staatsangehöriger nach Deutschland und Deradikalisierungs- und Betreuungsangebote. Letzteres gilt insbesondere für zurückkehrende Kinder, für die ein Strafprozess nicht in Frage kommt."
Foto: Frauen mit Kopftuch vor dem Ulmer Hbf, über dts Nachrichtenagentur