Fiskus prüft Steuerhinterziehung bei Airbnb-Vermietern. Deutschland stellt ein Auskunftsersuchen an Irland, wo das weltgrößte Unterkunftsvermittlungsportal seinen Europa-Sitz hat. Alle Daten sollen offengelegt werden.
Die Finanzbehörden wollen tausende Airbnb-Vermieter auf mögliche Steuerhinterziehung überprüfen. Dazu hat Deutschland ein Auskunftsersuchen an Irland gestellt, wo das weltgrößte Unterkunftsvermittlungsportal seinen Europa-Sitz hat.
Nach Informationen der WirtschaftsWoche hat das zuständige Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) in Bonn bereits eine entsprechende Gruppenanfrage nach Dublin geschickt, um die Herausgabe der Daten zu erreichen.
Die Namen der Airbnb-Vermittler sollen anschließend von den deutschen Finanzbehörden daraufhin überprüft werden, ob diese in ihren Steuerklärungen entsprechende Einkünfte aus der Vermietung angegeben haben. Der Hamburger Finanzsenat, der die Gruppenanfrage initiiert hat, erklärte auf Anfrage, es würden „verschiedene Ermittlungen aufgenommen, um die hinter dem Angebot von Ferienwohnungen auf Online-Plattformen stehenden Steuerpflichtigen zu identifizieren und die ordnungsgemäße Besteuerung sicherzustellen“, so die WirtschaftsWoche.
Das Bundesfinanzministerium signalisierte weitreichende Unterstützung. Der Vorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft, Thomas Eigenthaler, begrüßt das Vorgehen gegen illegale Ferienwohnungsvermieter und fordert, die Finanzverwaltung müsse nun darauf vorbereitet werden, „dass sie die Massendaten aus einer solchen Gruppenanfrage zügig verarbeiten kann“.
Ertappten Vermietern droht laut WirtschaftsWoche eine Steuernachzahlung für die letzten zehn Jahre zuzüglich sechs Prozent Verzugszins pro Jahr plus Strafbescheid und Ordnungsgeld bei illegaler Vermietung.