Der Asylskandal imn Bremen bekommt eine pikannte Komponente: Angeblich ist die Hauptbeschuldigte Opfer einer Intrige, bei der es um sexuelle Übergriffe geht.
Der Strafverteidiger Erich Joester hält es für möglich, dass seine Mandantin Ulrike B., die Hauptbeschuldigte im Bremer Bamf-Skandal, Opfer einer Intrige geworden sein könnte. Angeschwärzt wurde die ehemalige Leiterin der Bremer Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge laut einem internen Bamf-Bericht im Juni 2017 von einem engen Mitarbeiter.
Der Anwalt von Ulrike B. sagt nun in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT, gegen diesen Beamten würden selber schwere Vorwürfe erhoben – und zwar wegen sexueller Übergriffe. Mindestens eine Bremer Bamf-Mitarbeiterin habe in der Zentrale des Bundesamts eine disziplinarrechtliche Beschwerde eingereicht.
Nach einem weiteren Vorfall, heißt es in der Bremer Außenstelle, habe der Beamte versucht von sich abzulenken und nur einen Tag später eine Nachricht an die Bamf-Zentrale geschickt. Darin wirft er Ulrike B. Asylmissbrauch vor und rät der Behörde, dringend zu handeln.
Die Staatsanwaltschaft Bremen ermittelt gegen Ulrike B. unter anderem wegen bandenmäßiger Verleitung zur missbräuchlichen Asylantragstellung. Ihr wird vorgeworfen, in mehr als tausend Fällen unrechtmäßig Flüchtlingsschutz erteilt zu haben. Diese und viele andere Vorwürfe bestreitet Ulrike B.’s Anwalt Joester gegenüber der ZEIT.
Seine Mandantin verfüge über Unterlagen, die sie in allen Punkten entlasteten und für das Bamf zu einem „gewaltigen Problem“ werden dürften. Er habe bei der Staatsanwaltschaft beantragt, Ulrike B.’s gesamten Email-Verkehr und einen Ordner zu sichern, in dem seine Mandantin alle Verordnungen und Anweisungen des Bamf „penibel aufbewahrt“ habe.