Dänemark will zur deutschen Grenze einen massiven Zaun bauen. Angeblich zur Abwehr der Afrikanischen Schweinepest.
Der dänische Regierungspolitiker Erling Bonnesen hält den geplanten Zaun entlang der deutsch-dänischen Grenze zur Abwehr von infizierten Wildschweinen für unabdingbar.
Die Afrikanische Schweinepest sei »eine große Bedrohung für den dänischen Lebensmittelsektor «, sagt der umweltpolitische Sprecher der Regierungspartei Venstre in einem Interview mit dem SPIEGEL.
Das skandinavische Land exportiere Schweinefleisch im Wert von rund 4 Milliarden Euro jährlich in mehr als 120 Länder; 33000 Dänen arbeiteten in der Fleischproduktion.
Das Umweltministerium von Schleswig-Holstein hält den Zaun angesichts der Tatsache, dass Wildschweine auch über die Flensburger Förde nach Dänemark schwimmen oder sich unter dem Zaun durchbuddeln könnten, für wenig sinnvoll. Das findet Bonnesen unerheblich: »Man kann viel spekulieren«, sagt der Abgeordnete.
Der Zaun werde 50 Zentimeter tief ins Erdreich ragen und ein Stück weit in Gewässer hinausgeführt werden. Bonnesen geht davon aus, dass der neue Zaun nicht der letzte sein werde, der gegen das Vordringen der Schweinepest aufgestellt werde.
»Ich bin sicher«, so der Venstre-Politiker, »je mehr dieses Problem in Europa verstanden wird, desto mehr Zäune werden wir sehen.« Die Angst, dass Dänemarks abgeschottete Wildtierpopulation an Inzucht leiden werde, teilt Bonnesen nicht. »Rehen bleibt genug Platz zum Auslauf«, sagt er.