Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich nicht darauf festlegen, ob der unionsinterne Asylstreit am Sonntag beigelegt werden kann.
Sie werde alles daran setzen, dass beide Parteien zu Ergebnissen kämen, bei denen man die Verantwortung für das Land wahrnehmen könne, sagte Merkel am Sonntag bei der Aufzeichnung des "Sommerinterviews" des ZDF-Politikmagazins "Berlin direkt". Zugleich verteidigte sie die Ergebnisse des EU-Gipfels in Brüssel.
"Wir haben recht gute Ergebnisse vorzuweisen." Sie fügte hinzu, dass die CSU sie "sicherlich auch ein bisschen angespornt" habe. Merkel warb für die Brüsseler Beschlüsse: "Vor 14 Tagen war mir nicht klar, ob ich das erreichen werde, was ich erreicht habe."
Die Angriffe der Schwesternpartei in den vergangenen Wochen haben Merkel nach eigenen Angaben nicht mitgenommen: "In der Politik geht es manchmal rau zu. Das ist schon richtig. Das muss man aushalten", sagte die CDU-Chefin.
Im unionsinternen Asylstreit dürfte es am Sonntagabend zu einer Entscheidung kommen. Zunächst beraten der CSU-Vorstand und die CSU-Landesgruppe ab 15 Uhr in München über die Brüsseler Beschlüsse.
Im ZDF wollte sich die Kanzlerin noch nicht darauf festlegen, wie genau sich die CSU entscheiden werde. Ab 17 Uhr trifft sich dann das CDU-Präsidium und ab 19 Uhr der CDU-Vorstand in Berlin. Im Anschluss sind bei beiden Parteien öffentliche Statements geplant.
Foto: Angela Merkel, über dts Nachrichtenagentur