Ein jüdischer Syrer (25) wurde in der Nacht zu Samstag im Berliner James-Simon-Park von einer Gruppe syrischer Landsleute brutal zusammengeschlagen. Zehn Festnahmen.
Polizeibericht
Erst beleidigt und später geschlagen wurde ein Mann in der Nacht zu gestern in Mitte. Nach Angaben des 25-Jährigen sprach er gegen 0.30 Uhr im James-Simon-Park an der Burgstraße eine Gruppe aus Männern und Frauen an und bat um Feuer für seine Zigarette.
Als er gerade Feuer bekommen sollte, pöbelte ihn ein Mann aus der Gruppe an und soll ihm die Zigarette aus dem Mund genommen haben. Darüber kam es zu einem Streit zwischen dem 25-Jährigen und dem noch Unbekannten.
Dieser entdeckte dabei den an einer Kette getragenen Davidstern des Fragenden, soll ihm die Kette vom Hals gerissen und antisemitische Schmähungen geäußert haben. Unter anderem soll er gerufen haben: „Der Hundestern wird Dir jetzt auch nicht mehr helfen!“. Anschließend soll er ihm wiederholt mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, worauf der Beleidigte zu Boden ging.
Mit einer ausgesprochenen Beleidigung gegen den Angreifer stand der 25-Jährige wieder auf und rannte anschließend weg. Nur einige Meter weiter brach er jedoch zusammen und ging erneut zu Boden, woraufhin mehrere Personen der Gruppe ihm nun hinterher rannten und auf ihn eingeschlagen und eingetreten haben sollen.
Erst als Passanten dem Mann zur Hilfe eilten, hörten die Angreifer auf und flüchteten. Alarmierte Polizisten nahmen noch in der Nähe die drei Frauen im Alter von 15 und 21 Jahren und sieben Männer im Alter von 17 bis 25 Jahren fest und brachten sie in eine Gefangenensammelstelle.
Der Geschlagene erlitt Platzwunden am Kopf und wurde in einem Krankenhaus ambulant behandelt. Die zehn Tatverdächtigen wurden nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen gestern Abend wieder entlassen. Die weiteren Ermittlungen führt der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt.