Der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer (Grüne) hat anlässlich des Treffens von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor einem Zerfall Europas gewarnt.
"US-Präsident Donald Trump greift im Wesentlichen an, was die Stabilität und den Wohlstand Europas in den vergangenen Jahrzehnten ausgemacht hat. Und im Zentrum steht Deutschland", sagte Fischer am Montag dem Sender "Radio Eins" des RBB.
Ein möglicher Deal zwischen Russland und den USA zulasten Europas sollte den Menschen in Europa Sorge bereiten, so Fischer weiter: "Auf der einen Seite der Aufstieg Chinas, auf der anderen Seite die Verabschiedung der USA vom nordatlantischen Bündnis, Russland nach wie vor ein mehr als unsicherer Kantonist auf dem europäischen Kontinent - wir Europäer müssen endlich begreifen, dass es vorangehen muss", so der Ex-Außenminister.
"Wenn wir so schwach und gespalten bleiben, dann war es das im 21. Jahrhundert für die Zukunft Europas." Die USA seien weiterhin der wichtigste Bündnispartner und Sicherheitsgarant Europas, auch wenn das durch den US-Präsidenten mehr und mehr in Zweifel gezogen werde. "Bei den USA handelt es sich um eine Demokratie, eine der ältesten Demokratien, während es sich bei Russland um ein autoritäres System handelt", so der Grünen-Politiker.
Foto: Joschka Fischer, über dts Nachrichtenagentur