Maltas Innenminister Michael Farrugia hat bekräftigt, die maltesischen Häfen für Rettungsschiffe von Nichtregierungsorganisationen (NGO) vorerst geschlossen halten zu wollen: "Wir schließen unsere Häfen solange, bis wir alle notwendigen Informationen haben. Wenn wir dann zufrieden sind, können sie auslaufen", sagte Farrugia in Valletta dem MDR-Magazin "Exakt".
Auch die EU spiele dabei eine Rolle: "Sicherlich werden auf EU-Ebene einige Verordnungen erlassen und lange Diskussionen darüber geführt, auf welcher Ebene man sich an einer Rettungsaktion beteiligen soll und wer entscheidet, welches Schiff an einem Rettungseinsatz teilnimmt."
Neben dem Rettungsschiff "Lifeline" halten die maltesischen Behörden auch zwei weitere NGO-Boote deutscher Vereine, die "Seefuchs" und die "Sea-Watch 3", im Hafen von Valetta fest. "Letztlich besteht die Wahrscheinlichkeit, dass auch andere Schiffe die Anforderungen im Rettungsdienst nicht vollständig erfüllen", sagte Maltas Innenminister dem MDR-Magazin. Die Schiffe hätten dafür keine Zulassungen und seien nicht gut ausgerüstet.
Dabei gehe es auch um Fragen der Lizenzierungen und der Versicherungen. Gleichzeitig forderte Farrugia sichere Korridore für Asylbewerber. Wenn die Menschen das Mittelmeer erst gar nicht überqueren müssten, würde den Schleppern das Geschäft entzogen: "Wir müssen Korridore für diejenigen schaffen, die Asyl verdienen. Wir müssen ein System schaffen, in dem Asyl an Land beantragt werden kann, Und natürlich werden dann keine Menschen mehr auf See umkommen."
Foto: Malta, über dts Nachrichtenagentur