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Nach Seehofer zu Migration: Linke feuert zurück


Horst Seehofer, über dts NachrichtenagenturFür seine Aussage, dass die Migrationsfrage die "Mutter aller politischen Probleme" in Deutschland sei, erntet Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) heftige Kritik.

Die Äußerung sei fahrlässig, sagte der Sprecher für Migration und Integration in der SPD-Bundestagsfraktion, Lars Castellucci, am Donnerstag im RBB-Inforadio. "Der Innenminister ist auch für Integration zuständig. Wir müssen Politik für alle Menschen machen in diesem Land. Wir müssen die Menschen rechtsstaatlich gleich behandeln."

Castellucci warf Seehofer vor, Extremisten zu stärken: "Ich glaube, das ist eine der Aussagen, die in den bayerischen Landtagswahlkampf hineingeworfen werden und die bestätigen die Leute, die das eh schon denken." Das sei Wasser auf die Mühlen "von den Parteien, die hier eher die Probleme schüren".

Unterdessen schrieb SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil auf Twitter, dass er auf "dieses rechspopulistische Gequatsche echt keinen Bock mehr" habe. SPD-Vize Ralf Stegner bezeichnete Seehofer bei Twitter als "Großvater aller Berliner Regierungsprobleme". Er warf Seehofer vor, eine solche Aussage zu tätigen, "um sogenannten `Trauermarsch` von nacktärschigen, Hitlergruß zeigenden `Wir töten Euch alle`-Schreihälsen und ihrer Mitläufer zu verharmlosen".

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby forderte Seehofer unterdessen zum Rücktritt auf: "Mindestens 19,7 Millionen Menschen, deren Mütter oder Väter aus einem anderen Land nach Deutschland gekommen sind, haben eine Nachricht an Seehofer: Bitte tritt zurück, wenn Du nicht der Innenminister aller Menschen sein kannst", schrieb Diaby auf Twitter. Auch vonseiten der Linken und Grünen erntete Seehofer über das soziale Netzwerk Kritik.

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt schrieb: "Die Mütter aller Probleme: Ignoranz, Rassismus, Spalterei. Ein Innenminister, der seinen Job nicht macht, ein Ministerpräsident, der nicht sagt was ist, die sind auch ein Problem. Und dass die geistigen Hintermänner der rechten Mob im Parlament sitzen ist ein Problem."

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch schrieb, dass "die schreiende Ungerechtigkeit und die Kriege dieser Welt" die "Mütter aller Probleme" seien.

Foto: Horst Seehofer, über dts Nachrichtenagentur

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