Die F.A.S. war auf Hetzjagd-Suche in Chemnitz und wurde fündig: Mehrere Rechtsradikale haben angeblich eine Gruppe sozialdemokratischer Demonstranten gehetzt und geschlagen.
In Chemnitz haben am 1. September mehrere Rechtsradikale eine Gruppe sozialdemokratischer Demonstranten gehetzt und geschlagen. Drei Zeugen berichteten der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.), sie seien nach einer friedlichen Demonstration unter dem Motto "Herz statt Hetze" von 15 bis 20 Männern angegriffen worden.
Die Opfer gehörten zu einer Gruppe von etwas mehr als 30 Sozialdemokraten aus Marburg. Nach Angaben von drei Zeugen, mit denen die F.A.S. sprach, ereignete sich der Angriff, als diese Frauen und Männer nach der Demonstration auf dem Weg zu ihrem Bus waren. Die Angreifer seien im Laufschritt herangestürmt, mehrere Gruppenmitglieder seien geflohen. Die Angreifer hätten ihnen mit dem Ruf „Deutschland-Verräter!“ nachgesetzt.
Zu den Fliehenden habe auch ein Mitglied der Reisegruppe gehört, das den Angreifern „nicht deutsch genug aussah“. Diesem Mann seien die Angreifer mit den Worten „den schnappen wir uns“ hinterhergerannt, allerdings ohne ihn zu erreichen. Drei bis vier Personen seien von den Angreifern ins Gesicht und auf den Hinterkopf geschlagen worden.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bestätigte der F.A.S., dass er über diesen Vorfall informiert war, als er am 5. September in einer Regierungserklärung bestritt, dass es in Chemnitz "Hetzjagden“ oder einen "Mob" gegeben habe. Er habe seine Formulierung aber dennoch gewählt, weil "Demokraten durch Wortwahl zur Beruhigung beitragen" sollten. Trotzdem seien die geschilderten Vorfälle "schlimm" und müssten aufgeklärt werden.