Saudi-Arabien gibt zu: Jamal Khashoggi wurde in der Botschaft in Istanbul gekillt. Er starb bei einem „Faustkampf“. Stürzt Kronprinz Mohammed bin Salman (MbS)? Wird es jetzt schwerwiegende Reaktionen seitens der USA geben, die Trump für diesen Fall ankündigte?
Mehr als zwei Wochen nach dem Verschwinden des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi hat Saudi-Arabien den Tod des Regimekritikers eingeräumt. Zudem wurde ein königlicher Erlass zitiert, wonach der Vizepräsident des Geheimdienstes, Ahmad al-Assiri, entlassen worden sei. Auch Saud al-Kahtani, ein hochrangiger Berater des Königs, wurde demnach entlassen.
Zwischen Khashoggi und mehreren Personen im Istanbuler Konsulat sei es angeblich zum tödlichen Streit gekommen, berichtete die staatliche saudische Nachrichtenagentur Spa in der Nacht zum Samstag. In diesem Zusammenhang seien bereits 18 Personen festgenommen worden.
Nur wenige Stunden zuvor hatte US-Präsident Donald Trump neue Erkenntnisse im Fall Khashoggis in den kommenden Tagen in Aussicht gestellt. „In den nächsten zwei oder drei Tagen werden wir viel wissen“, sagte er bei einem Auftritt in Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona. „Ich könnte am Montag viel wissen.“
Noch am Donnerstag hatte Trump auf eine Reporterfrage nach möglichen Sanktionen gegen Riad geantwortet, die Reaktion müsse "sehr strikt" sein.
Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu hat unterdessen bekanntgegeben, angebliche Tonaufnahmen vom Tod des Regimekritikers noch nicht mit den USA geteilt zu haben. Die Türkei werde die Ergebnisse der Untersuchungen zu dem Fall aber noch veröffentlichen, stellte Cavusoglu in Aussicht. Einen genauen Zeitpunkt nannte er nicht.
Stürzt Kronprinz Mohammed bin Salman (MbS)?
Unterdessen berichten französische Zeitungen, dass die saudische Königsfamilie den Kronprinz stürzen will. Er ist in die Affäre offenbar tiefer verwickelt, als offiziell zugegeben. Wahrscheinlich hat er den Mord an dem Regimekritiker sogar in Auftrag gegeben.
Flucht nach vorn? Er starb bei einem „Faustkampf“?
Saudi-Arabien feuerte 5 Spitzenbeamte und hat 18 weitere Saudis verhaftet, nachdem das Land offiziell zugab, Khashoggi sei bei einem "Kampf" im Konsulat in Istanbul ums Leben gekommen.
Gefeuert wurden der Berater des Kronprinzen Mohammed bin Salman Saud al-Qahtani und der stellvertretende Geheimdienstchef Generalmajor Ahmed al-Assiri. Eine erste Untersuchung ergab, dass der Kolumnist der Washington Post, Jamal Khashoggi, angeblich in einem Faustkampf ums Leben kam, heißt es in einer saudischen Erklärung.
Wo ist die Leiche?
Die offiziellen Erklärungen aus Riad klingen ziemlich unglaubwürdig. Unterdessen forderte der US-Kongressabgeordnete Eric Swalwell Saudi-Arabien auf, den Verbleib der Leiche des getöteten Journalisten Jamal Khashoggi aufzuklären. „Wo ist die Leiche?“, schrieb der demokratische Abgeordnete, der im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses sitzt, am Freitagabend auf Twitter.
Erste Reaktion aus USA:
Statement on Saudi Arabia Investigation: pic.twitter.com/DjBdwZAGAi
— Sarah Sanders (@PressSec) October 19, 2018