Warmer-Pulli-Tag: Am Freitag müssen sich die Kinder einer Düsseldorfer Grundschule warm anziehen. Denn dann wird die Heizung runtergedreht. Damit soll CO2 gespart und den Kleinen der Umweltschutz näher gebracht werden.
Martin-Luther-Schule in Düsseldorf - Brief an Eltern:
von Michael Mross
Mit gutem Beispiel voran geht die Martin-Luther-Schule in Düsseldorf-Bilk. In der Grundschule werden am Freitag die Heizungen runtergedreht um CO2 zu sparen.
Das Umweltteam der Grundschule teilte den Eltern mit, dass am Freitag, 8. Februar, die Heizung in der Schule „ausgeschaltet“ bleibe. „Daher ist es wichtig, dass Ihr Kind sich warm anzieht, damit es in den Klassenräumen nicht friert“, heißt es in dem Schreiben. Empfohlen wurden lange Unterhosen, Kuscheldecken und Tee in Thermoskannen.
Das kann jedoch nur ein Anfang sein, wenn man den Planeten wirklich vor der Überhitzung retten will. Der pädagogische Nebeneffekt ist natürlich auch nicht zu unterschätzen: so erfahren die Kleinen am eigenen Leib, was es bedeutet, wenn man wirklich etwas für die Umwelt tun will.
Sehr sinnvoll wäre es, wenn sich auch andere Schulen dieser Aktion anschließen würden. Denn bekanntlich reduzieren kalte Schulen nachweislich die CO2-Bilanz.
Jedoch: Mit einem Tag ohne Heizung ist es natürlich nicht getan.
Sehr hilfreich für das Klima wäre es, wenn man an allen Schulen die Heizungen für immer abschaltet. Dies hätte gleich zwei Vorteile: Einerseits CO2-Reduktion, andererseits könnte man das gesparte Geld für Schulmittel einsetzen, zum Beispiel Bücher und anderes Lehrmaterial.
Und ein entscheidender Punkt wird ebenfalls häufig übersehen: in Zukunft könnte man Schulen ganz ohne Heizungen bauen. Dies würde die Baukosten erheblich reduzieren. Und es dient der Umwelt.
Ganz abgesehen davon könnten Heizungen in Zukunft tatsächlich überflüssig werden, wenn es auf dem Planeten wirklich wärmer werden sollte.
Für den Fall, dass die Klassenzimmertemperatur unter 10° plus fällt könnte man den Kindern Kältefrei geben. Eine solche Verordnung hat sich bereits im Sommer bewährt, wenn die Temperaturen über 30° steigen und es dann Hitzefrei gibt.
Fazit: Das gute Beispiel in Düsseldorf kann nur ein Anfang sein. Wer es mit dem Klima ernst meint, muss jetzt Taten folgen lassen. Sehr zu begrüßen wäre eine begleitende Aktion, zum Beispiel ein Verbot, dass Kinder mit Bussen oder privaten PKWs zur Schule gebracht werden. Ein Fahrrad tut es schließlich auch, und zur Not geht man halt zu Fuß.
Ein bisschen Bewegung hat schließlich noch nie geschadet und ist nebenher noch gut für die Umwelt.