Bei der Berlin-Demo hatten Teilnehmer Plakate mit dem Schriftzug "Schuldig" getragen, auf denen unter anderem der Virologe Drosten und der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach in Häftlingskleidung abgebildet waren.
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat berufsrechtliche Schritte gegen Mediziner angekündigt, die bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen ärztliche Kollegen verunglimpfen und beleidigen.
Es sei eine "unerträgliche Entgleisung", wenn Ärzte, noch dazu Bundestagsabgeordnete, Transparente trügen, auf denen sie ihre ärztlichen Kollegen in Sträflingskleidung darstellten und als Verbrecher verunglimpften, sagte Reinhardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).
"Solche Schmähungen sind beleidigend für die abgebildeten Kollegen und ein Frontalangriff auf den gesamten ärztlichen Berufsstand."
Bei den Demonstrationen am Wochenende hatten Teilnehmer Plakate mit dem Schriftzug "Schuldig" getragen, auf denen unter anderem der Virologe Christian Drosten und der Epidemiologe und SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach in Häftlingskleidung abgebildet waren.
Auch ein Thüringer AfD-Abgeordneter und Arzt hatte sich daran beteiligt.
So etwas dürfe sich nicht wiederholen, mahnte der Ärztepräsident. "In jedem Fall wird die zuständige Landesärztekammer diese Angelegenheit berufsrechtlich prüfen", kündigte Reinhardt an. Es gehe dabei keinesfalls darum, Meinungen zu unterdrücken, so Reinhardt.
In der Ärzteschaft sei es aber üblich, "dass man bei Meinungsverschiedenheiten mit den Kollegen diskutiert und sie nicht diskreditiert". Die auf den Plakaten dargestellten Ärzte könnten sich der Solidarität der großen Mehrheit ihrer Kollegen gewiss sein, so Reinhardt.