TV-Urgestein Thomas Gottschalk hat seine Kritik an den Strukturen der öffentlich-rechtlichen Sender bekräftigt. Gottschalk sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben), "gerade weil" er an das öffentlich rechtliche System glaube, wolle er "nicht schweigend dabei zuschauen, wie es sich zu Tode verwaltet und die Zeichen der Zeit missdeutet".
Gottschalk warnte beispielsweise vor dem Versuch, "Netflix Konkurrenz zu machen und ins Streaming-Geschäft einzusteigen".
Gottschalk: "Das wird nix". Der ehemalige Wetten-dass-Moderator betont, dass er ein "großer Fan dieses Systems" sei.
Aber er stellt gleichzeitig fest: "Das öffentlich-rechtliche Fernsehen kämpft einen aussichtslosen Kampf um eine Generation, die für das klassische TV-Modell längst verloren ist. Dieser Zielgruppe nun durch digital-only-Produktionen hinterher zu hecheln, hat nichts mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag zu tun, sondern ist der Ausdruck der durchaus begründeten Angst, sang- und klanglos unterzugehen."
Diese Angst "hätte die Verantwortlichen schon vor zwanzig Jahren umtreiben müssen, als noch was zu retten war", analysiert der Entertainer. Gottschalk: "Da saßen die Intendanten noch vergnügt beim Rotwein in der Runde und haben die Käseplatte kreisen lassen." Gottschalk differenziert in seiner Kritik zwischen TV und öffentlich-rechtlichem Radio. Im Rundfunkbereich sei "sowohl bei der Jugend als auch im Feuilleton-Bereich noch alles drin".
Foto: Thomas Gottschalk, über dts Nachrichtenagentur