Fakestudie veröffentlicht und alle sind darauf reingefallen: der Penis sei "der konzeptionelle Treiber für einen Großteil des Klimawandels". Prüfer: Aufsatz "herausragend in jeder Kategorie".
Fake-Studie. Alles frei erfunden:
Wie einfach man die Öffentlichkeit betrügen kann zeigt eine Fakestudie zweier Wissenschaftler zum Thema Klimawandel und Genderismus. Den Forschern ist es gelungen, einen Nonsens-Aufsatz in einer Fachzeitschrift zu publizieren. Ihr Experten-Jargon hatte sogar die Prüfer überzeugt.
Die bizarre "These" des Essays wurde offenbar nicht als Satire entlarvt, weil sie im üblichen Duktus gehalten wurde. Die Forscher waren bemüht, sich im "poststrukturalistischen Stil diskursiver Gendertheorie" auszudrücken, erläuterten die beiden Autoren Boghossian und Lindsay.
Am Beispiel des Klimawandels sollte die Studie den "vorherrschenden, schädlichen Tropos herausfordern, den Penis als männliches Sexualorgan zu verstehen und ihm eine passendere Rolle als Art maskuliner Performance zuweisen." Die Forscher kommen zu dem Schluss, der Penis sei "der konzeptionelle Treiber für einen Großteil des Klimawandels".
Die Begründung: "Destruktive, unnachhaltige, hegemoniale, männliche Einstellungen, Umweltpolitik zu prägen, sind das vorhersehbare Resultat einer Vergewaltigung der Natur durch eine männlich dominierte Mentalität. Diese Mentalität wird am besten gefasst, indem man die Rolle des konzeptuellen Penis bei der maskulinen Psychologie berücksichtigt." Insbesondere "jungfräuliche Landschaften" könnten "billig ausgebeutet werden".
Die beiden Autoren hätten ihren Aufsatz sorgfältig geprüft, ob auch wirklich nichts Sinnvolles darin enthalten sei, schreiben Boghossian und Lindsay. Als das gesichert gewesen sei, hätten sie ihn zur wissenschaftlichen Prüfung an "Cogent Social Sciences" geschickt.
Die Prüfer hätten ihre Arbeit als "gut fundiert" gelobt: "Sie erfasse das Thema der Hypermaskulinität durch einen multidimensionalen und nichtlinearen Prozess", habe ein Gutachter geurteilt. Ein anderer habe geschrieben, der Aufsatz sei "herausragend in jeder Kategorie".