Der Aufsichtsrat der Porsche Automobil Holding SE, Stuttgart, hatsich heute mit Dr. Wendelin Wiedeking und Holger P. Härter über ihreDemission geeinigt. Beide Vorstände werden die Porsche SE und die Dr.Ing. h.c. F. Porsche AG mit sofortiger Wirkung verlassen, stehen denGesellschaften aber auf Wunsch des Aufsichtsrats weiterhin beratend zurVerfügung. Ihre Aufsichtsratsmandate bei der Volkswagen AG und der AudiAG legen sie ebenfalls nieder.
Wiedeking und Härter kamen in den letzten Wochen zur Auffassung,dass es für die weitere strategische Entwicklung der Porsche SE und derPorsche AG besser sei, wenn sie als handelnde Personen künftig nichtmehr an Bord sind. Sie möchten mit diesem Schritt einen wichtigenBeitrag zur Befriedung der Situation leisten und die Bemühungen umeinen integrierten Automobilkonzern fördern. Beide Herren werden denWechsel an der Spitze von Porsche positiv begleiten und die neuenVorstände in ihren Aufgaben unterstützen.
Nachfolger von Wendelin Wiedeking in seiner Funktion alsVorstandsvorsitzender Porsche AG wird der bisherige Produktionsvorstandder AG, Michael Macht. Stellvertreter wurde Thomas Edig, VorstandPersonal- und Sozialwesen der Porsche AG. Macht und Edig wurden darüberhinaus auch zu Vorständen der Porsche SE ernannt, Macht mitZuständigkeitsbereich Technik und Produkte, Edig mit Verantwortung fürden kaufmännischen Bereich und die Administration.
Der Aufsichtsrat dankte den beiden ausscheidenden Vorständen für diejahrelange erfolgreiche Arbeit. Er hat Wiedeking als Kompensation fürdie Auflösung seines Vertrags, der noch bis 2012 läuft, 50 MillionenEuro angeboten, von denen die Hälfte an eine soziale Stiftung geht.Wiedeking hat dieses Angebot ebenso angenommen wie Holger P. Härter,dem ein Ausgleich von 12,5 Millionen Euro offeriert wurde. Wiedekingund Härter verzichten damit auf dienstvertragliche Ansprüche inerheblichem Umfang.
Dr. Wiedeking ist seit 1. Oktober 1992 Vorstandschef der Porsche AG.Nach einer erfolgreichen Sanierung gelang es ihm, den StuttgarterSportwagenbauer zum profitabelsten Automobilhersteller der Welt zumachen. Im September 2005 gab Porsche eine Beteiligung von rund 20Prozent an den Stammaktien der Volkswagen AG bekannt. In der Folge zogWiedeking im Januar 2006 in den VW-Aufsichtsrat ein. Nach Gründung derPorsche Automobil Holding SE im November 2007 übernahm er auch denVorstandsvorsitz dieser Dachgesellschaft, die neben der Porsche AG50,76 Prozent an der VW AG hält.
Holger P. Härter trat 1996 beim Stuttgarter Sportwagenhersteller alsVorstand ein und verantwortete seither die Ressorts Finanz- undBetriebswirtschaft sowie Einkauf. Wie Wiedeking gehört Härter seit Mai2006 dem VW-Aufsichtsrat an. Im November 2007 berief ihn derAufsichtsrat auch zum Vorstand Finanz- und Betriebswirtschaft derPorsche SE sowie zum Stellvertretenden Vorsitzenden dieser Gesellschaft.
Michael Macht, 1960 in Stuttgart geboren, trat nach einemMaschinenbaustudium an der Universität Stuttgart und einer Tätigkeitals wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut in Stuttgart1990 als Fachreferent für Motorenplanung bei der Porsche AG ein. Nachweiteren Stationen als Referent des Produktionsvorstandes und desVorstandsvorsitzenden wurde Macht 1994 zum Geschäftsführer der neugegründeten Porsche Consulting GmbH ernannt. 1998 berief ihn derAufsichtsrat zum Vorstand Produktion und Logistik der Porsche AG. ImMittelpunkt seiner Arbeit standen seither dieEffizienzsteigerungsprogramme in der Produktion sowie dieNeuausrichtung des Fertigungs- und Logistikverbundes der Porsche AG.Außerdem verantwortete Macht den Aufbau und Anlauf des Porsche-WerksLeipzig sowie die Produktionsanläufe der neu entwickelten BaureihenCayenne und Panamera.
Thomas Edig, 1961 in Stuttgart geboren, trat nach einem Studium ander Berufsakademie Karlsruhe mit Abschluss Diplom-Betriebswirt 1986 beider Alcatel SEL AG in Stuttgart ein. Nach unterschiedlichen Stationenwar er seit 1998 Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor, bevor er2002 in den Konzernvorstand von Alcatel in Paris berufen wurde. Nacheiner Zwischenstation bei der Deutschen Telekom AG in Bonn trat er 2006in die Porsche AG ein und übernahm im Mai 2007 als Vorstand die Leitungdes Ressorts Personal- und Sozialwesen sowie die Funktion desArbeitsdirektors.