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Panama macht Schließfächer dicht

Banken in Panama vermieten keine Schließfächer mehr. Bestehende Schließfächer sollen bis Ende des Jahres aufgelöst werden. Konto-Eröffnung für US-Bürger erschwert.

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  Panama City - das "Dubai" der Amerikaner

 

Banken in Panama werden in Zukunft keine Schließfächer mehr vermieten. Kunden, welche derzeit im Besitz eines Schließfachs sind, wurden aufgefordert, diese bis zum Jahresende zu räumen. Davon betroffen sind auch große, international tätige Kreditinstitute wie Banvivienda und HSBC. Den Kunden wurde ein Ultimatum gestellt, ihren Schließfachinhalt bis Ende 2009 zu entfernen.

 

Darüber hinaus weigern sich die größten Banken des Landes seit kurzer Zeit,  Konten für US-Bürger zu eröffnen. Davon betroffen sind auch solche Banken, welche bisher überwiegend US-Bürger zu ihren Kunden zählen wie  Banco General, Credicorp und Global Bank. Ausnahmen gibt es nur noch, wenn sich der Neukunde einer strengen Überprüfung unterzieht.

 

Hinter Aktion steckt offenbar ein geheimer Deal zwischen Panama und den USA. Panama hat es beim letzten G8 Gipfel nur mit Müh und Not geschafft, nicht auf die schwarze Liste der Steueroasen zu kommen. Als Gegenleistung soll den Behörden versprochen worden sein, alles zu verhindern, was mit Geldwäsche und Schwarzgeld zu tun hat.

 

Nach Vorstellungen der US-Steuerbehörden IRS ist jeder verdächtig, der über ein Schließfach verfügt. Der Verdacht ist um so größer, wenn sich das Schließfach in einer vermeintlichen Steueroase befindet. Derzeit nutzen geschätzte Hunderttausende US-Amerikaner Panama als "sicheren Hafen".

 

Doch Schließfächer sind in Mittel- und Südamerika verbreiteter als in Europa, weil die Bevölkerung traditionell den Banken mißtraut und Geld und Gold lieber im Privat-Safe lagert, als es auf dem Konto zu belassen.

 

Die neue Bank-Verordnung solle "diskret" gehandhabt werden, so hieß es aus Panama. Wer ein Schließfach will, erhält einfach keines mehr. Und wer schon eins hat, der wird in einem vertraulichen Gespräch durch die Bank darauf hingewiesen, dass es bis zum Ende des Jahres leer sein muß.

 

Insider befürchten, dass das Beispiel in Panama Schule machen wird. Betroffen davon könnten auf Druck der USA und der EU auch die Schweiz sein und andere sogenannte Steueroasen. Die Steuerbehörden der jeweiligen Länder vermuten schon sei Langem, dass in den Tresoren im Ausland Milliardenvermögen lagern - die nicht versteuert wurden.

 

Doch auch die einheimischen Schließfächer könnten in Zukunft nicht mehr sicher sein. So ließen die Behörden in Großbritannien erst letztes Jahr in einer spektakulären Aktion 7000 Schließfächer gewaltsam öffnen. Hintergrund der Aktion: Die Behörden äußerten den Verdacht auf Geldwäsche und Schwarzgeld, welches in den Fächern gelagert sei.

 

 

Die zutage geförderten Vermögenswerte - unter anderem auch Gold - wurden in der englischen Presse wie ein Triumpf gefeiert. In den Zeitungen wurden die Schließfachbesitzer per se als kriminell eingestuft - wer was im "Fach" hat , hat auch was zu verbergen.

 

Die britische Gewaltaktion im Juni letzten Jahres förderte unter großem Mediengetöse Kisten voller Gold zutage und Bargeld im Wert von rund 35 Millionen Euro. Als Beweis, dass der Inhalt von Schließfächern kriminell sei, wurde auch die Tatsache gewertet, dass in einem Fach historische Gegenstände lagerten oder in einem Fall Elfenbeinzähne und Waffen gefunden wurden.

 

Die Tatsache, dass der Staat sich gewaltsam an Schließfächer heranmacht und diese aufbricht, wurde dagegen in der Presse kaum als fragwürdig thematisiert.

Quellen: u.a.  www.internationalman.com

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