Was machen all diese Häuser richtig, das Sal. Oppenheim falsch macht? Die von der Deutschen Bank finanzierte Eigenmittelzufuhr von 300 Mill. Euro konnte offenbar nicht bis zum Abschluss der Gespräche über eine Partnerschaft warten.
Es fällt auf, dass Oppenheim nach dieser Stärkung ein Eigenkapital von 2,1 Mrd. Euro ausweist. Gut 2 Mrd. Euro sollen es aber schon im April gewesen sein. Mithin müssten seither um die 200 Mill. Euro verbrannt worden sein. Womit? Die kritischen Industriebeteiligungen (Arcandor, IVG) sind längst in eineFamilienholding ausgegliedert, gerade damit sie die Bankbilanz nicht mehr belasten.
Überhaupt, so tat die Führung des Geldhauses vor kaum mehr als 100 Tagen kund, seien mit dem ersten Verlust in der Nachkriegszeit (wobei das Minus 2008 mit 117 Mill. Euro für sich genommen ja auch alles andere als eine erschreckende Dimension hatte)sämtliche Belastungen verarbeitet. Und, so wörtlich, "der Deckel ist drauf auf den Risiken".
Wenn das die ganze Wahrheit gewesen sein soll, muss seither - bei sich erholenden Kapitalmärkten! - irgendetwas extrem schiefgelaufen sein. Leichen im Keller gefunden, die man damals übersehen hatte oderübersehen wollte? Die Deutsche Bank wird bei der Due Diligence im Oppenheim-Keller sehr genau hinschauen, um dem Mysterium auf die Spurzu kommen.