Die Rettung des Luxusmode-Herstellers Escada ist gescheitert. Der Traditionskonzern wird noch dieses Woche beim Amtsgericht die Insolvenz beantragen.
Zuvor spielten sich dramatische Rettungsversuche ab. Dabei ging es um ein Umtauschangebot von Anleihegläubigern in Aktien. Doch die Gläubiger lassen nun das Utnernehmen fallen, weil sie die Zukunftsaussichten eher skeptisch beurteilen.
Nur 46 Prozent der Anleihe-Gläubiger hätten das Umtauschangebot des Münchner Konzerns angenommen, teilte Escada am Dienstagabend mit. Damit ist die Pleite des Unternehmens sicher.
Am Dienstagnachmittag war die Frist an die Gläubiger der 200 Millionen Euro schweren Unternehmensanleihe ausgelaufen. Sie sollten auf 60 Prozent ihres eingesetzten Geldes verzichten, um einen Beitrag zur Entschuldung des börsennotierten Unternehmens zu leisten. Das Angebot war eine Annahmequote von mindestens 80 Prozent gekoppelt.
Der Vorstand werde nun, wie bereits angekündigt, noch in dieser Woche wegen der drohenden Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht München stellen. Am Mittwoch tagt der Aufsichtsrat. In Branchenkreisen hatte es zuletzt geheißen, der Konzern werde ein Insolvenzplanverfahren anstreben.
Hierbei wäre die Sanierung des Unternehmens das Ziel und nicht die Zerschlagung.
Weil die Anleihe-Gläubiger nicht mitziehen, ist auch die geplante Kapitalerhöhung über knapp 30 Millionen Euro hinfällig. Der Vorstand hatte zuvor mehrere Punkte des Rettungsplans erfolgreich abgearbeitet: Die Kosten wurden gesenkt, zahlreiche Unternehmensteile und Vermögenswerte verkauft.