Die an dem Continental-Übernahmecoup des Automobilzulieferers Schaeffler beteiligten Banken dementieren eine beabsichtigte Zerschlagung des Dax-Konzerns aus Hannover. „Wer die Schaefflers kennt, der weiß nur zu genau, dass die mit keinem Finanzinvestor in ein Konsortium gehen, um raubtierhaft die Beute zu teilen und nach zwei Jahren weiter zu ziehen“, sagte einer der beteiligten Berater dem Nachrichtenmagazin FOCUS.
Ein Banker des von der Royal Bank of Scotland geführten Konsortiums unterstrich, dass die Familie Schaeffler nicht in kurzfristigen Engagements, sondern „in Zeiträumen von mindestens 20 Jahren“ denke. Er sagte FOCUS: „Frau Schaeffler teilt nicht gerne.“
Wie FOCUS weiter berichtet, hat der Geschäftsführer der Herzogenauracher Schaeffler-Gruppe, Jürgen Geißinger, bereits im März die Zustimmung der Eigentümer Maria-Elisabeth und Georg Schaeffler jun. zur Übernahme des dreimal größeren Automibilzuliefers Continental erhalten. Seit April habe er die Operation unter dem Decknamen „Paul“ kauft „Emma“ vorbereitet.
Geißinger verfolgt laut FOCUS das Ziel, angesichts der weltweiten Energiekrise unter Umweltaspekten zusammen mit Conti Antriebssysteme der Zukunft wie den elektrischen Radnabenantrieb, Hybrid- und Elektromotoren zu entwickeln. Geißinger wolle die bisher getrennten Konzepte Ventil-Steuerung (Schaeffler) sowie Einspritzung und Abgasrückführung (beides Conti) gemeinsam weiter entwickeln. Nach Schaefflers Berechnungen könne dadurch die Energieeffizienz um 50 Prozent gesteigert werden.