Das 250 Jahre alte Familienunternehmen Berentzen steht vor dem Verkauf an einen Finanzinvestor. Die Münchener Gesellschaft Aurelius Invest befindet sich derzeit in Übernahmegesprächen mit dem angeschlagenen Spirituosenhersteller, wie ein Aurelius-Sprecher der Financial Times Deutschland bestätigte.
„Berentzen ist ein traditionsreiches Unternehmen mit attraktiven Kernmarken. Wir würden uns freuen, wenn unser Angebot im Gesellschafterkreis Anklang finden würde“, sagte der Sprecher, ohne Details der Offerte zu nennen. Sie soll nach Angaben von mit dem Vorgang vertrauten Personen etliche Bestandsversprechen an Berentzen enthalten, die für einen Finanzinvestor vergleichsweise selten sind.
Seit gut zwei Wochen ringen der Investor und die Gesellschafter von Berentzen inzwischen um eine Einigung. Die Lage bei der angeschlagenen Firma aus dem niedersächsischen Haselünne hatte sich zuletzt so zugespitzt, dass am Donnerstag drei Aufsichtsräte zurücktraten. Für Mittwoch ist eine außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats angesetzt, in der es nach FTD-Informationen um die Personalie Axel Dahm geht. Dahm leitet Berentzen seit anderthalb Jahren als Vorstandschef; Eingeweihte erwarten nun seinen vorzeitigen Abgang. Ein Berentzen-Sprecher wollte das nicht kommentieren.
Sowohl die 700 Mitarbeiter als auch etliche Geschäftspartner seien verunsichert, hieß es aus dem Unternehmen. „Es gibt erste Rückfragen von Einzelhändlern, die wissen wollen, was bei Berentzen los ist.“