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Demenz - schlimmer als der Tod

Gerade wurde es amtlich verkündet, dass die Zahl der wegen psychischer und mentaler Leiden frühverrenteten Menschen in Deutschland drastisch angestiegen ist und derzeit schon bei 40 % aller Frühverrentungen liegt. Wäre es da nicht angezeigt, dass die Politik sich dafür einsetzte, dass in der Gesellschaft alle nur erdenkliche Vorsorge betrieben wird, damit die Situation besser und nicht automatisch immer schlechter wird?

 

von Rolf Ehlers

Demenz geht jeden von uns an. Jeder von uns muss damit rechnen, im Alter dement zu werden oder an Alzheimer zu erkranken. Das Schicksal derer, die es „erwischt“, ist grausam. Wenn man nicht mehr weiß, was sich vor ein paar Minuten ereignet hat, wenn man seine Kinder nicht mehr erkennt oder den Wäschekorb mit der Toilette verwechselt, ist das in den Zeiten, in denen einem diese Funktionsstörungen noch bewusst werden, ein schrecklich niederreißendes Gefühl. Erst spät kommt die Gnade des vollständigen Vergessens. Die meisten Menschen fürchten, m.E. zu Recht, die Demenz mehr als den Tod.


Demenz und Alzheimer sind nur zwei der vielen schlimmen  chronischen Störungen, die unsere Gehirne befallen und für schwere Ausfälle sorgen. Auch Parkinson, Depression, Burnout, Angststörungen, Zwänge, Migräne und andere chronische Schmerzerkrankungen sind schicksalhaft anmutende Störungen, die uns bedrohen. Nicht zu vergessen den Autismus, der schon die Kleinkinder trifft und seine Opfer ihr Leben lang begleitet. 


Gerade wurde es amtlich verkündet, dass die Zahl der wegen psychischer und mentaler Leiden frühverrenteten Menschen in Deutschland drastisch angestiegen ist und derzeit schon bei 40 % aller Frühverrentungen liegt. Wäre es da nicht angezeigt, dass die Politik sich dafür einsetzte, dass in der Gesellschaft alle nur erdenkliche Vorsorge betrieben wird, damit die Situation besser und nicht automatisch immer schlechter wird? Es gibt aber keine politischen Initiativen. Wie seit jetzt schon seit vielen Jahren üblich, überlässt die Politik wichtigste das Wohl der Allgemeinheit  betreffenden Entscheidungen der Wirtschaft und den Finanzmächtigen. Die längst überfällige Änderung des Gesundheitswesens hin zu einem Primat der Prävention von Krankheiten wird auf diese Weise verhindert, weil Wirtschaft und Finanz andere Prioritäten setzen. 


Wie aber ist es mit der Forschung nach den Ursachen der psychischen und mentalen Krankheiten? Es ist nicht zu erkennen, dass die Pharmaindustrie Heilmittel zur Bekämpfung bereit hielte oder sie überhaupt entwickeln wollte, wenn das denn möglich wäre. Im Gesundheitswesen gilt nämlich das Dogma, dass solche Krankheiten unheilbar seien. Gegen unheilbare Krankheiten braucht man ja nun wahrlich keine Heilmittel zu suchen. Daher werden immer mehr Psychopharmaka als Arzneimittel zugelassen, die in die funktionalen Abläufe im Gehirn eingreifen, um wenigstens die Symptome der Störungen zu verbessern. Natürlich wird daran auch blendend verdient. Es sollte dabei wohl um das lukrativste Geschäft in der ganzen Geschichte der Pharmazie gehen. Kritiker nennen diese Medikamente, deren Spezialität es ist, natürlich vorgesehene Rückbauvorgänge bei Botenstoffen zu hemmen,  „schmutzige Drogen“ (Peters), weil niemand weiß, wo überall im Gehirn sie ihre Wirkung und ihre vielfältigen Nebenwirkungen entfalten. Wichtigste Produktgruppe der Psychopharmaka sind die Serotoninwiederaufnahmehemmer, die heute schon von Allgemeinärzten beim ersten Anflug einer Depression verschrieben werden. Wie von Betroffenen zu hören ist, haben sie oft vor den Psychopharmaka ebenso viel Angst wie vor den Krankheiten selbst.


Also sind wir diesen schrecklichen Krankheiten und den gegen sie verschriebenen Drogen wehrlos ausgesetzt? Kann es immer mehr psychisch und mental schwer Leidende geben, ohne dass wir etwas dagegen tun können? Ich nehme das Ergebnis vorweg: Wer nur wenige leicht einzuhaltende Regeln bei seiner Ernährung beachtet, braucht sich nicht zu sorgen, dass auch er einer der schweren psychischen und mentalen Erkrankungen zum Opfer fällt. Wenn Sie das überraschen sollte, denken Sie einmal daran, dass es bei den wilden Tieren, die uns biologisch praktisch  baugleich sind, den Primaten, alle diese Störungen nicht gibt.


Die Lösung liegt in der Tat bei der Ernährung, konkret bei der optimalen Versorgung der Hirnzellen mit den von ihnen für die Erfüllung ihrer Aufgaben benötigten Mikronährstoffen. Schon eine bescheidene Auswahl an herkömmlichen – allerdings rohen - Pflanzenstoffen beinhaltet allerdings bereits eine unvorstellbare Fülle von  Mikronährstoffen wie Proteinen, Aminosäuren, Nahrungsenzymen, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Unmengen wirkungsvoller Nebenstoffe. Das sind all die Stoffe, die gebraucht werden, um unsere Zellen auf- und abzubauen und die Zellen ihre Arbeit tun zu lassen. Hauptarbeit der Zellen mit ihren Verbrennungskammern ist die in kalter chemischer Verbrennung erfolgende Herstellung eines chemischen Stoffes namens ATP (Adenosintriphosphat). Dies ist unser Brennstoff, unsere Körperenergie. Durchschnittlich 70 kg stellt der Mensch täglich davon her und verbraucht es alsbald. Der größte Hersteller und Verbraucher von ATP ist unser Gehirn. In seinen geschätzt 1 Billion Zellen sind je Zelle etwa 12.000 Mitochondrien gefangen, während andere Körperzellen durchschnittlich nur etwa 1.500 davon haben. Mitochondrien waren ursprünglich selbständig lebende bakterienähnliche Lebewesen, bis sie von den Vorläufern unserer heutigen Körperzellen, noch bevor sie sich zu komplexen Wesen zusammenfanden, eingefangen wurden und heute mit diesen in Symbiose leben. In ihrer Zahl übersteigen sie alles Vorstellbare. Es sind nämlich Trillionen solcher Wesen, ohne die wir nicht leben könnten.


Eine der frappierendsten neueren Nachrichten über den inneren Reichtum unserer Lebensmittel ist die über das Gemüse Brokkoli, das über 38.000 verschiedene Inhaltsstoffe verfügen soll. Aber viele Tausende von verschiedenen Mikronährstoffen hat man in praktisch allen essbaren Pflanzen gefunden, allein 3000 verschiedene Mineralstoffverbindungen in einem Grashalm. Die zu allgemein zu beobachtende zwanghafte Suche nach immer exotischeren Nahrungsmitteln mit angeblich mirakulösen Wirkstoffen ist müßig.


Es ist aber zu beachten, dass dieser natürliche Reichtum wirklich nur bei rohen Pflanzenstoffen vorherrscht. Wenn Pflanzenstoffe nicht roh, sondern gekocht, gebacken, gebraten oder in der Mikrowelle bearbeitet worden sind, fehlen ihnen erhebliche  Anteile an den wichtigen Mikronährstoffen. Am Nachteiligsten aber ist, dass unsere Lebensmittel durch Hitzebehandlung zwei Stoffgruppen ganz verlieren, die im Zusammenwirken miteinander eine entscheidende Rolle bei der Verstoffwechslung der Nahrung spielen. Das sind die  Nahrungsenzyme und in ihren naturgegebenen Strukturen unveränderte, oder wie man sagt, nicht denaturierte Proteine. Für eine gute Verstoffwechslung sind die Nahrungsenzyme wichtig, die neben den körpereigenen Verdauungssäften aus Bauchspeicheldrüse und Leber gut 70 % der Metabolisierung der Nahrung übernehmen sollten. Bei älteren Menschen, bei denen die eigene Enzymproduktion stark zurückgeht, sind sie noch viel wichtiger. Ahnen Sie schon, warum viele Störungen meist erst im Alter aufkommen? Wenn dann auch noch die Proteine, die Bausteine des Lebens, durch Hitzebehandlung denaturiert sind, können sie von den zu wenigen, aber meist „substratspezifischen“, Enzymen nicht erkannt und gespalten werden. So verhungern wir buchstäblich vor vollen Töpfen. Die Geschäfte sind zwar voller wertvollster Lebensmittel und die meisten von uns bekommen auch reichlich davon auf den Teller. Nur nutzen können wir sie nicht, weil wir nicht bedenken, welches die Bedingungen ihrer perfekten  Verstoffwechslung sind! Wie in der mitochondrialen Medizin festgestellt wurde, entarten Körperzellen krebsartig, wenn ein größerer Teil der in ihnen lebenden Mitochondrien im Erbgut beschädigt ist. Solche Schäden treten aber tagtäglich schon dadurch auf, dass wir in der Produktion von  ATP große Mengen aggressiver Stoffe, freie Radikale, freisetzen. Brauchen wir schon in ausreichender Weise die Mikronährstoffe zur Herstellung von ATP, brauchen wir noch mehr davon, um zunächst einmal die freien Radikale abzufangen und zum anderen Hormone und Proteine aufzubauen, die Schäden an der DNA, der eigenen Erbsubstanz der Mitochondrien, reparieren können. Noch höher wird der Mikronährstoffbedarf, wenn unsere Zellen von außen unter Beschuss geraten, etwa durch Umweltgifte und Strahlen. Ganz ohne rohe Pflanzenkost geht es daher nicht lange gut. Ein junges Mädchen erklärte mir einmal, sie äße nur gekochte Nahrung, nur die bekäme ihr gut. Die Verträglichkeit ist aber nicht alles. Langfristig sind besonders die Hirnzellen unterversorgt, wenn sie nicht mit allem bedient werden, was sie brauchen. Zieht sich dieser Zustand hin, greifen die chronischen psychischen und mentalen Krankheiten unweigerlich zu.


Inzwischen hat sich wohl überall die Binsenweisheit herumgesprochen, dass rohe Pflanzenkost ihren großen inneren Wert nur behält, wenn die Pflanzenzellen mechanisch voll aufgebrochen sind, weil unsere Enzyme die Zellulosewände der Pflanzenzellen nicht öffnen können. Schlingen wir solche Nahrung nur, tun wir uns wahrhaftig einen Tort an. Denn der Inhalt der Zellen fault in der langen Passage durch den Dünn- und Dickdarm, sodass Fäulnisgase austreten, die die Darmwände schädigen – ein Einfallstor für viele weitere Schäden! Wenn man also fein gemahlene rohe Pflanzenkost aufnimmt, sorgt das für eine bessere Versorgung aller Zellen des Körpers, besonders der Hirnzellen. Das sollte der Grund dafür sein, dass die als Arzneimittel gehandelten Produkte des Gingko-Baums für eine in Studien nachgewiesene prozentuale Verbesserung der Hirnleistung sorgen. Ich gehe fest davon aus, dass die Pharmaunternehmen so klug sind, dass sie Gingko nicht großer Hitze aussetzen, sondern schonend trocknen. Ohnehin werden die verwendeten Substanzen, wie in der Pharmazie üblich, superfein gemahlen. Wenn dann das Produkt nüchtern vor einer folgenden Mahlzeit oder allein auf leeren Magen zusammen mit einer guten Portion Flüssigkeit aufgenommen wird, sorgt bereits eine ganz kleine Menge davon, dass sich Billionen von Mikronährstoffen weit auf dem Verdauungsepithel des Dünndarms verbreiten und sehr schnell verstoffwechselt werden. Durch das hochfeine Mahlen zu mikronmeterfeinen Partikeln wird nämlich die Oberfläche des Substrats immens vergrößert, was zu seiner restlosen Ausnutzung auf den bis auf 500 m² groß geschätzten Verdauungsflächen des Dünndarms führt. Nahrung, die zeitlich nach der zu Beginn einer Mahlzeit verzehrten ersten rohen Kost aufgenommen wird, wird nicht annähernd so gut ausgenutzt, selbst wenn sie roh und im Inhalt unbeschädigt ist. Denn nach den ersten Bissen fängt der Magen an, sich schichtweise zu füllen, und die Möglichkeit der perfekten Ausnutzung der gegessenen Nahrung ist vorbei. Was nämlich dann in Abständen mehrerer Minuten in kleinen Portionen in den Dünndarm bewegt, wird durchweg auf kürzester Strecke von kaum mehr als einem Meter verstoffwechselt. In die unteren Bereiche des Dünndarms verliert sich dann keine Nahrung mehr. Damit bleibt auch die aus Trillionen von Bakterien bestehende Darmflora unversorgt. Ähnlich wie die Mitochondrien sind auch unsere Darmbakterien Symbionten, die wichtige Aufgaben in unserem Körper wahrnehmen. Ihre größte Leistung ist die Herstellung von 80 % unserer Immunantwort, indem sie die wichtigen IgA-Antikörper produzieren. Auch dies sind Funktionszusammenhänge, die dringend die richtige Nutzung der Aufnahme roher fein gemahlener Pflanzenkost auf  leeren Magen bedürfen.


Aus diesen Erkenntnissen ist zwingend zu folgern, dass der nüchterne Verzehr fein gemahlener roher Pflanzennahrung zu einer signifikanten Verbesserung der Versorgung der Zellen des Gehirns führt. Da kann es nicht verwundern, dass schon die Nutzung der Gingko-Pflanze zu einer besseren Konzentration und psychischen Belastbarkeit führt. Aber man kann gewiss ebenso gut auch mit ganz einfachen herkömmlichen Pflanzenstoffen die Leistungsfähigkeit des Gehirns verbessern und die Gefahr des Eintritts psychischer und mentaler Störungen erheblich vermindern.


Dieses Wissen ist mir erst nach und nach in der Verfolgung der Wirkungen meiner Entdeckung des Aminas-Prinzips zugewachsen. Grundaussage dieses Prinzips ist, dass sich auf den nüchternen Verzehr von ein wenig fein gemahlener, allerdings ausreichend Proteine beinhaltender, Pflanzennahrung auf körpereigene Weise zentralnervös der Botenstoff Serotonin aufbaut. Das Mehr an Proteinen lässt sich besonders leicht sichern, wenn man die rohe Kost mit Mehlen von Getreide oder getreideähnlichen Stoffen wie Amaranth und Quinoa mischt. Sicher haben Sie schon von Serotonin gehört, dem Schlüsselhormon mit den weitgespannten eigenen Aufgaben, das wechselbezüglich mit den anderen Botenstoffen das gesamte Gehirngeschehen reguliert. Solche herkömmliche Pflanzennahrung nenne ich eine native Kost, weil man mit ihr genau den Esserfolg nachstellt, den alle wilden Primaten bei Beginn ihrer täglichen zwei Essensperioden mit den ersten gut vermahlenen und eingespeichelten Bissen auch herstellen.


Die Nutzung nativer Pflanzenkost, die also auch ausreichende Mengen an Proteinen enthält, führt durch die intensive Zerlegung der Proteine durch die Nahrungsenzyme zur Entstehung eines sonst nicht erreichbar starken Verstoffwechslungssignals, das parasympathisch dem Esskontrollzentrum im Mittelhirn gemeldet wird. Das wiederum löst den Zustrom aller Bausteine für das zentralnervöse Serotonin an den Ort seiner Synthese im Stammhirn aus. Serotonin wird so in seiner Funktion als Esskontrollhormon auf körpereigene Weise gelockt und aufgebaut. Alsdann steht es in allen seinen Aufgaben zur Verfügung, insbesondere als Wohlfühlhormon und als Kontrollhormon für Stress, Wachen, Schlafen, Schmerz, Angst, Zwang, Impuls und vieles mehr.


Da Serotonin die für ein Hormon selten lange Halbwertzeit von 21 Stunden hat, ist regelmäßig der einmalige nüchterne Verzehr von ein wenig nativer Pflanzenkost zu Beginn einer Mahlzeit des Tages ausreichend, um neben der Verbesserung der substanziellen Versorgung der Hirnzellen auch mit mehr Serotonin für eine lang andauernde hormonell-mentale Balance im Gehirngeschehen zu sorgen. Ich kann sehr dazu raten, morgens als erste Kost ein wenig proteinreiche native pflanzliche Kost zu verzehren. Zu Beginn jeder späteren Mahlzeit tut es dann auch weniger proteinreiche fein gemahlene Pflanzenkost, etwa ein im Mixer zerkleinerter Rohkostsalat oder auch ein frischer Obst- oder Gemüsesaft. Was man sonst so an Nahrung und Genussmitteln zu sich nimmt, ist dann sekundär. Mir reicht es hier, auf den überragenden Wert der ersten nüchtern verzehrten rohen Pflanzenkost hinzuweisen, weil dies bereits den entscheidenden Unterschied ausmacht. Allzu viele und komplizierte Regeln für das richtige Essverhalten aufzustellen, ist ohnehin müßig, weil sie doch nicht befolgt werden.


Die Erfahrung von inzwischen Zehntausenden von regelmäßigen Essern nativer Kost bestätigt meine Annahmen und Feststellungen. Millionen mehr sollten aber davon profitieren. Inzwischen haben auch Tausende von Therapeuten den Wert nativer Kost evaluiert und raten sie ihren Patienten zum täglichen Verzehr an. Was gegen schlimme Störungen vorbeugt, kann natürlich auch in der Therapie hilfreich sein, jedenfalls dann, wenn die Schäden an der Substanz noch nicht sehr fortgeschritten sind. Schaden kann es jedenfalls ganz gewiss in keiner Phase des Lebens, richtig vorbereitete rohe pflanzliche Kost regelmäßig vorweg zu verzehren, wenn man zum Mahl schreitet. Schließlich handelt es sich ja um schlichte herkömmliche Nahrung, die nur besonders vorbereitet ist  und mit der Zeit des Nahrungsbeginns auf leeren Magen ein besonderes Zeitfenster nutzt. Solche Nahrung, die nur naturgerecht versorgt und nicht auf besondere Wirkstoffe setzt, wartet auch nicht mit nachteiligen Nebenwirkungen auf.

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