Jeder vierte Deutsche starb 2010 an Krebs. - US-Mediziner prophezeit das Ende vieler Krankheiten. Er empfiehlt eine jährliche Grippeimpfung sowie die beiden Medikamente Aspirin und Statine. Beide besäßen einen dramatischen Schutzeffekt vor Herzerkrankungen und Tumoren.
In Deutschland sind im Jahr 2010 insgesamt 218.889 Menschen an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben, davon 118.202 Männer und 100.687 Frauen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, war Krebs damit bei einem Viertel aller Todesfälle die Todesursache.
Wie schon in den Vorjahren war Lungen- und Bronchialkrebs mit 42.972 Fällen die insgesamt am häufigsten festgestellte Krebsart mit Todesfolge. Danach folgte Brustkrebs mit 17.573 Gestorbenen. An dritter und vierter Stelle standen Krebserkrankungen des Dickdarms mit insgesamt 17.161 Fällen und der Bauchspeicheldrüse mit 15.488 Fällen. Die bei Männern häufigste Krebsart mit Todesfolge war Lungen- und Bronchialkrebs mit 29.357 Gestorbenen. Das waren insgesamt 7,2 Prozent aller männlichen Sterbefälle.
Bei den Frauen dominierten Brustkrebserkrankungen. 17.466 Frauen erlagen 2010 dieser Krebsart; 3,9 Prozent aller weiblichen Gestorbenen.
US-Mediziner prophezeit das Ende vieler Krankheiten
Der US-Mediziner David Agus ist davon überzeugt, dass sich viele sehr verbreitete Krankheiten nahezu vollständig verhindern lassen. Dem Nachrichtenmagazin FOCUS sagte der Krebsspezialist an der University of Southern California: „Wenn wir Prävention wirklich ernst nehmen, können wir den Beginn von Krankheiten bis ins hohe Alter von 90 Jahren hinauszögern.“
Die nötige Vorsorge ist Agus zufolge denkbar einfach: Er empfiehlt eine jährliche Grippeimpfung sowie die beiden Medikamente Aspirin und Statine. Beide besäßen einen dramatischen Schutzeffekt vor Herzerkrankungen und Tumoren. Damit seien auch die meisten Todesfälle durch Krebs vermeidbar. „Es gibt keinen wissenschaftlichen Zweifel mehr daran.“ Agus empfiehlt zudem täglich eine Viertelstunde Herz-Kreislauf-Training. Von Vitaminpillen dagegen rät er dringend ab. „Sie verursachen Krebs und schaden eindeutig dem Körper. 63 kontrollierte Studien belegen durchwegs die negativen Auswirkungen.“
Wer Krankheiten nicht vorbeuge, könne künftig nicht mehr auf gesellschaftliche Unterstützung zählen, prophezeite Agus. „Jeder muss sich aktiv schützen. Wir haben keine andere Wahl, ansonsten explodieren die Gesundheitskosten. Wer nicht mitzieht, sollte sich fragen, warum die Gesellschaft später für sein Herzleiden aufkommen soll.“
Erbgut-Analysen würden bald dabei helfen, die Gesundheitsrisiken eines Menschen offen zu legen. Schon heute untersucht Agus in seiner Klinik bei jedem Krebskranken 250 Gene zum Preis von zehn Dollar. „Mit den Ergebnissen können wir etwa vorhersagen, welche Chemotherapie wirkt und wie wir den Tumor mit gezielten Medikamenten angreifen können. Auch von Steve Jobs’ Tumor haben wir das Erbgut sequenziert und dann seine Therapie darauf abgestimmt“, sagte der Arzt des verstorbenen Apple-Chefs.