Wie geht es weiter an den Börsen? Welche Auswirkungen hat eine mögliche Rezession auf die Aktienmärkte? Was ist mit Bitcoin und Kryptowährungen? Und wie sind die Aussichten für Gold? Interview mit Michael Mross.
Aktuelles Interview und Analyse der Wirtschaft und der Finanzmärkte. Michael Mross im Gespräch mit Manuel Koch von "Inside Wirtschaft".
Es sieht so aus, als wenn die Welt 2019 in Richtung Rezession steuert. Das muss allerdings nicht notwendigerweise schlecht für Börsen und Aktien sein, denn eigentlich ist genug Geld da. Die Welt-Geldmenge ist seit 2008, dem Beginn der Finanzkrise, bis heute beträchtlich gestiegen und zwar nach offiziellen Rechnungen von damals 150 Billionen auf jetzt rund 280 Billionen Dollar.
Vor diesem Hintergrund ist es verwunderlich, dass Börsen derzeit keine hörheren Stände aufweisen, meint Michael Mross. Die Leute lassen ihre Geld lieber auf der Bank als es irgendwo anzulegen. Broker berichten, dass die Cash-Position ihrer Trader derzeit auf historischen Höchstständen sind. Im Dezember wurden nach Berechnungen aus den USA und 500 Milliarden $ von der Börse abgezogen.
Stellt sich die Frage, was machen die Leute mit dem Geld? Angesichts der niedrigen Zinsen oder null Zinsen ist der Aktienmarkt praktisch alternativlos. Die Dividendenrendite beim DAX liegt derzeit bei circa 3 %. Vor diesem Hintergrund ist es doch schon sehr verwunderlich, dass Aktien für viele Anleger unattraktiv erscheinen.
Bereits im Jahre 2000 stand der DAX bei über 8000 Punkten. Nach über 18 Jahren sind wir nun bei 11.000 Punkten. Das ist historisch gesehen praktisch nichts. Es spricht dafür, dass es einen großen Nachholbedarf gibt. Insofern könnten Börsen für die nächsten Jahre ein enormes Aufholpotenzial haben.
Besonders interessant findet Mross wachstumsstarke Hightech-Aktien, die auch in einer Rezession chancenreich sind, weil Fortschritt zwar gebremst aber nicht aufzuhalten ist. Entsprechende Werte finden sich auch in seinem besicherten Zertifikat von Lang&Schwarz (Wikifolio), das in diesem Jahr schon um 10% gestiegen ist. Allerdings: Hightech ist schwankungsstark und erfordert stark Nerven.
Bitcoin & Co.
Beim Bitcoin und den anderen Kryptowährungen erwartet Mross noch einen weiteren Tiefschlag. Erst dann wird sich entscheiden wohin die Reise geht. In diesem Bereich ist zu viel unerfahrenes Geld drin. Viele Leute haben nur auf steigende Kurse gesetzt, ohne zu wissen was sie eigentlich kaufen. Nach einer grundsätzlichen Marktbereinigung dürfte aber auch hier der Weg wieder frei sein zu neuen Höhen.
Gold
Gold ist derzeit out und das ist gut so, meint Mross. Damit bleibt viel Zeit, sich entsprechend für die Zukunft zu positionieren. Die nächste Finanzkrise ist leider programmiert, und dann dürfte auch Gold zu einem neuen Höhenflug ansetzen.
Für Investitionen ist es immer gut, wenn man sie tätigt, wenn niemand darüber spricht und die Kurse ohne Hype und große Aufmerksamkeit vor sich hinpendeln. Insofern könnte es ein guter Zeitpunkt sein, sich jetzt langsam im Bereich Gold und Silber zu positionieren - wenn man es nicht bereits gemacht hat.
Infos: hightech-extrem.com