Dekarbonisierung bedeutet Deindustrialisierung. Befeuert von grün-medialer CO2-Ideolgie will nicht nur die GJ (Grüne Jugend) den Industriestandort Deutschland infrage stellen. Ab 2030 sollen nur noch E-Autos über Strassen surren. Kann das funktionieren?
von Pierre Kranz
Der Wunsch nach flächendeckender Einführung von E-Autos auf Deutschlands Straßen ist bei den Grünen allgegenwärtig. Fahrverbote für Dieselmotoren sind dabei noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn bis 2030, so die Programmatik der Grünen, soll sich Deutschland insgesamt vom Verbrennungsmotor, also auch dem Benzinmotor, verabschieden.
Die jetzige Bundesregierung hatte sich schon im Jahr 2009 als Ziel gesetzt, eine Millionen Elektroautos bis 2020 auf Deutschlands Straßen zu bringen. Nach Zahlen des Kraftrad-Bundesamtes (KBA) lag der Bestand von Elektroautos Ende 2018 bei lächerlichen 83.000.
Mission failed!
Das wissen auch die Grünen. Zwar steigt die Anzahl an Elektrofahrzeugen Jahr für Jahr leicht an, diese Steigerung mit dem Prädikat Schneckentempo zu benoten wäre allerdings eine Übertreibung.
Vor allen Dingen hat das Hinterherhängen mit der fehlenden Ladeinfrastruktur zu tun. So existieren in Deutschland aktuell ca. 17.400 solcher Ladestationen, davon 12% sogenannte Schnelllader.
Warum also kommen diese Fahrzeuge einfach nicht auf die Strecke?
Es geht um nicht anderes, als um knallharte Wirtschafts- und Geopolitik, sprich um die Vorherrschaft des technologischen Fortschritts. Der Wechsel vom Verbrennungsmotor hin zum Elektromotor wäre das Ende des Automobilstandorts Deutschland, wie wir ihn heute kennen.
Ein Verbrennungsmotor besteht aus ca. 1200 Teilen, wohingegen ein Elektromotor aus lächerlichen 25 Komponenten zusammengebaut wird. Durch den Wegfall von über 1.000 Komponenten, da diese schlicht nicht mehr benötigt werden, eliminieren wir sämtliche Zulieferbetriebe, die diese Teile herstellen. Maschinen und Mitarbeiter, mithilfe diese Teile produziert werden, fallen von heute auf morgen weg und werden nicht mehr benötigt.
Vorreiter China
China gehört zu den unangefochtenen Vorreitern in der Technologie Elektromobilität. Allein im Jahr 2018 wurden in China über 1,2 Millionen Elektroautos verkauft, was einer Steigerung von 64% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das sind mehr Autos als in Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich und Japan zusammen.
Insgesamt fahren in China derzeit über 2,6 Millionen E-Autos mit einer Ladeinfrastruktur von über 330.000 öffentlichen Stationen. Zählt man die Lademöglichkeiten in privaten Haushalten und Firmen hinzu, kommt China auf insgesamt 808.000 Ladepunkte. Deutschland kommt, wie bereits erwähnt, auf etwas mehr als 17.000 Stationen.
Die Chinesen sind schon lange nicht mehr mit Abschauen der Technologien und Produktionsmethoden in Deutschland beschäftigt. Seit einigen Jahren wirbt China Topingenieure aus dem Westen einfach ab und geht voll auf den Ausbau der Elektrotechnologie.
Spätestens jetzt wird langsam klar, weshalb Deutschland irgendwie nicht aus den Schuhen kommt. China ist ein ernstzunehmender Konkurrent geworden, den man sich vom Leibe halten möchte.
Niemand, außer den Grünen, hat ein Interesse daran, eine flächendeckende Ladeinfrastruktur in Deutschland zu errichten. Solange es diese Infrastruktur nicht gibt, wird China seine E-Autos hier nicht auf den Markt werfen können. Das soll so bleiben!
Wasserstoffzelle als Zukunft
Zunächst einmal müssen wir uns über Folgendes im Klaren sein:
Bei der ganzen Diesel- und Abgashysterie geht es um alles, aber nicht um Klimaschutz.
Zum Vergleich: Die größten 15 Seeschiffe der Welt stoßen zusammen mehr Schwefeloxid aus, als alle weltweit auf den Straßen fahrenden Autos zusammen. Weitere tausende Schiffe auf den Weltmeeren noch gar nicht berücksichtigt. Jeder kann sich selber die Frage stellen, wie klimarelevant es ist, wenn man sich ein Elektroauto kauft.
Die Zukunft ist die Wasserstoffzelle, denn kein westliches Industrieland, was noch halbwegs bei klarem Verstand ist, wird vollständig auf E-Autos gehen und den Markt den Chinesen überlassen.
Diesel und Benziner werden in den nächsten Jahren von den Straßen verschwinden. Doch das Ende der Brennstoffzelle, so wie es die Grünen durchsetzen wollen, bedeutet dies nicht.
Ich bin leider kein Ingenieur, daher kenne ich mich mit der Wasserstofftechnologie wahrlich nicht aus.
Nur soviel: Innerhalb der Brennstoffzelle sorgt eine chemische Reaktion zwischen Wasserstoff und Sauerstoff für die Entstehung von Strom. Dieser wird wiederum an den Motor weitergeleitet und treibt das Fahrzeug an. Der große Vorteil: Es treten keine Emissionen, sondern nur Wasserdampf aus. Somit wäre das Wasserstoffauto im Gebrauch das umweltfreundlichste Auto.
Die Brennstoffzelle wird also auch in Zukunft eine tragende Rolle in der Automobilindustrie spielen. Der alles entscheidende Vorteil ist die Aufrechterhaltung des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Keine Schließung der Zulieferbetriebe, ein komplexer Vorgang mit der gleichen Anzahl an Komponenten, keine Massenentlassungen und keine Schwächung der Wirtschaft durch die Konkurrenz aus China.
Platztechnisch kann man die bereits bestehende Infrastruktur nutzen und die H2 Stationen in die vorhandenen Tankstellen integrieren.
Eine grüne Regierungsbeteiligung allerdings, würde das Kartenhaus in sich zusammenbrechen lassen. Hunderttausende Stromladestationen müssen zusätzlich errichtet werden, dabei ist die Sicherstellung der Energieversorgung noch gar nicht berücksichtigt, wenn man bedenkt, dass die Kohlekraftwerke ja auch noch vom Netz gehen sollen.
Es wird, wie aktuell bei Benzinern und Diesel auch, einen Mix aus Elektrofahrzeugen und Wasserstoffzelle geben. In den Städten und Ballungsgebieten werden, wegen der geringeren Reichweite, vermehrt Elektroautos unterwegs sein. Im ländlichen Raum sowie im Bereich der Nutzfahrzeuge die Wasserstoffautos.
Deutschlands Zukunft: Düster?